Der FC Pipinsried hat nun sagenhafte 50 Treffer in 14 Partien erzielt - und dennoch hatte Cekic in gewissem Grad recht, als er nach der Partie befand: „Uns fehlt die Torgeilheit. Allein ich hätte drei Mal treffen müssen.” Selbst ein zweistelliges Ergebnis wäre möglich gewesen, fand der Dribbelkönig. Die 690 Zuschauer hatten indes keinerlei Grund zu klagen. Nicht nur wegen des Freibiers (obwohl die avisierte Marke von 750 Fans verfehlt wurde), sondern weil sie eine rasante, höchst unterhaltsame Partie gesehen hatten. Mit vielen Ballstafetten, klugen Diagonalpässen und zahlreichen Torszenen. Am hohen Niveau hatten die Regensburger durchaus ihren Anteil, denn im Gegensatz zu vielen Gegnern des FCP, der seinen elften Sieg in Serie errang, suchten sie ihr Glück nicht in der Defensive, sondern kickten munter mit. Die Anfangsaufstellung der Gelb-Blauen war fast identisch mit der Startelf aus dem Nördlingen-Match. Der einzige Wechsel: Der wiedergenesene Maximilian Zischler lief von Anfang an auf, der angeschlagene Timon Kuko saß auf der Bank. Zusammen mit Muslimovic, der unbedingt gegen seinen Ex-Klub antreten wollte, trotz einer Innenbandzerrung. „Ich bin unseren Trainern unendlich dankbar, dass sie mir heute die Chance gegeben haben”, erklärte der 22-Jährige nach dem Abpfiff. Zischler ging auf die Sechs, vor einer Dreierkette mit Alexander Langen, Dennis Hoffmann und Christoph Rech. Der Druck der Gelb-Blauen war von Beginn an enorm, das 1:0 nur logisch. Krautschneider schlenzte einen Freistoß von der Seitenlinie in den Jahn-Strafraum, Hoffmanns Kopfballtorpedo landete genau im rechten, unteren Eck (1:0, 5.). Das 2:0 hatte Jahn-Keeper Merlin Rudkzi auf dem Gewissen - er hatte den ihn anlaufenden Muriz Salemovic von den Beinen geholt; der Strafstoß war Pigls zwölfter Treffer (22.). In der Folge ließ der FCP Ball und Gegner schön laufen - allerdings ohne weitere Resultate. Bis Rudzki das Leder zu Vogl schob, obwohl Krautschneider direkt hinter dem Verteidiger stand. Der Franke stibitzte sich die Kugel, schlug einen Haken und schob ein (3:0, 46.+1). Immerhin steckten die jungen Regensburger nach der Pause nicht auf - und boten den Pipinsriedern weiterhin viele Räume an. Dass nur noch Cekic und Muslimovic einnetzten, war Glück für die „Zweite” des Zweitligisten. Nicht nur Wargalla oder Cekic hätten das halbe Dutzend vollmachen können, auch Langen (61.) und Muslimovic (73., 85.). hätten treffen müssen. Dass auf der anderen Seite kein Tor fiel, war Fortuna und Tormann Johann Hipper zu verdanken. Der FC Pipinsried hat nunmehr 38 Zähler auf dem Konto, sieben mehr als der Zweite TSV 1880 Wasserburg. Die Südostbayern könnten die Differenz am Sonntag verkürzen, wenn sie beim Dritten TSV Schwabmünchen punkten. FC Pipinsried: Hipper - Langen, Hoffmann, Rech - Müller, Zischler (69. Cipolla) - Leugner, Salemovic - Cekic, Pigl (69. Muslimovic), Krautschneider (80. Wargalla). SSV Jahn Regensburg 2: Rudzki - Panafidin, Vogl, Herzig, Ertel - Köppel (62. Bhatti), Gressel (71. Dobruna) - Özlokman, Root, Medineli - Stowasser (71. Geiger) Tore: 1:0 Hoffmann (22.), 2:0 Pigl (23., Foulelfmeter), 3:0 Krautschneider (45.+1), 4:0 Cekic (67.), 5:0 Muslimovic (83.) - Schiedsrichter: Conrad (Aschheim) - Zuschauer: 690 - Gelbe Karte: Cekic, Langen, Müller/ Rudzki.