Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 07.09.2015 12:00

FCP wie ein Absteiger

Konnten den Beweis   ihrer Bayernliga-Tauglichkeit nicht erbringen: Emre Arik (Mitte) und Zelimir Tosic (rechts), die sich hier nicht gegen Bogens Nico Tremml durchsetzen können.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Konnten den Beweis ihrer Bayernliga-Tauglichkeit nicht erbringen: Emre Arik (Mitte) und Zelimir Tosic (rechts), die sich hier nicht gegen Bogens Nico Tremml durchsetzen können. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Konnten den Beweis ihrer Bayernliga-Tauglichkeit nicht erbringen: Emre Arik (Mitte) und Zelimir Tosic (rechts), die sich hier nicht gegen Bogens Nico Tremml durchsetzen können. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Konnten den Beweis ihrer Bayernliga-Tauglichkeit nicht erbringen: Emre Arik (Mitte) und Zelimir Tosic (rechts), die sich hier nicht gegen Bogens Nico Tremml durchsetzen können. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Konnten den Beweis ihrer Bayernliga-Tauglichkeit nicht erbringen: Emre Arik (Mitte) und Zelimir Tosic (rechts), die sich hier nicht gegen Bogens Nico Tremml durchsetzen können. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Dabei präsentierte sich der TSV Bogen durchaus nicht als Überteam, ja nicht einmal als spielbestimmende Mannschaft. Sondern als eine Crew, die blitzschnell umschalten kann, und vor dem Tor weiß, was sie zu tun hat. Mit einem Wort: Eigentlich genau so, wie Weiß sein Team sehen wollte. Vier von fünf Treffern der Niederbayern entsprangen Kontersituationen, jedes Mal sah die Hintermannschaft des FCP alt aus.

Der Pipinsrieder Vorturner hatte seine Ankündigung wahr gemacht und einige etablierte Kicker durch Nachwuchskräfte ersetzt: So musste Linksverteidiger Andreas Götz für Neuzugang Emre Arik Platz machen, Zelimir Tosic ersetzte Sturmspitze Manuel Eisgruber. Zudem rückte Robert Hügel in die Innenverteidigung, weil Markus Achatz für den verletzten Tobias Heinzinger den Ausputzer vor der Abwehr gab. Bei den Rautenstädtern saß der Hankofener Last-Minute-Einkauf Udo Tolksdorf nur auf der Bank, dessen Wechsel-Kollege Sebastian Pleintinger durfte aber gleich von Anfang an ran. Zurecht, er war eine der bestimmenden Figuren auf dem Feld. Doch Weiß hatte kein glückliches Händchen mit seiner Aufstellung: Der junge Tosic sah gegen die robusten Niederbayern kein Land und musste zur Halbzeit Arthur Kubica weichen; der noch jüngere Arik machte beim 0:2 und 1:5 keine gute Figur, durfte aber trotzdem durchkicken. Und Hügel ließ sich vor dem 0:4 von Stefan Meyer tunneln (66.) - doch immerhin gelang dem jungen Deisenhofener noch der Ehrentreffer (81.). Zu allem Überfluss konnte Marco Krammel wegen seiner Rückenprobleme nur mit halber Kraft agieren; der Pfaffenhofener überließ nach 45 Minuten Nickoy Ricter seinen Arbeitsplatz. Indes, der Ex-Brucker erbrachte nur ansatzweise den Beweis seiner Bayernliga-Tauglichkeit.

In der ersten Hälfte gaben sich die Pipinsrieder durchaus Mühe: Ruben Popa setzte Tosic schön ein, der frühere Aindlinger A-Junior wurde jedoch vom Linienrichter zurück gewunken (5.). Schon im Gegenzug hätte Bogens Ex-Profi Nico Beigang das 0:1 machen müssen (6.). Gleich darauf klingelte es das erste Mal in Kevin Maschkes Kasten: Nach einem eigentlich schon abgewehrten Gäste-Freistoß durfte Markus Rainer den weiten, zweiten Ball von halbrechts unbedrängt unter die Latte köpfen (0:1, 20.). Immerhin hätte Armin Lange kurz darauf ausgleichen können, nach einem klugen Popa-Pass in die Gasse; es fehlten nur wenige Zentimeter (24.). Doch zumeist schoben die Hausherren die Kugel nur hintenrum hin und her. Nicht freiwillig wohlgemerkt, sondern weil die Gäste konzentriert ihre Viererketten verschoben und nur selten Lücken ließen. Auf der anderen Seite genügte ein langer Diagonalpass, um die Pipinsrieder Defensive auszuhebeln: Daniel Nutz nahm das Leder elegant an und lupfte es über Maschke, Arik gab nur Geleitschutz (0:1, 42.).

Schon zu diesem Zeitpunkt glaubte kaum einer der knapp 300 Zuschauer daran, dass die Gelb-Blauen die Partie noch drehen könnten. Im Gegenteil: Alles wurde nur noch schlimmer: Vor dem 0:3 tunnelte Stefan Meyer den jungen Hügel im Strafraum, Robert Schinnerl musste nur noch den Fuß hinhalten (63.). Beim 0:4 setzte sich Meyer 35 Meter vor dem FCP-Tor gegen Denny Herzig durch und legte für Beigang auf (66). Nach vorne blieben die Gelb-Blauen weiterhin alles schuldig, obwohl inzwischen Kubica und Eisgruber (65., für Popa) aktiv waren. Beim 1:5 fehlte der gesamten Pipinsrieder Abwehr anscheinend die Motivation, dem Torschützen Daniel Nutz energisch entgegen zu treten (89.). Der FCP wirkte nun nur wie ein Torso, alle waren froh, als Referee Wolfgang Haslberger überpünktlich abpfiff. Selbst der Kopfballtreffer von Hügel zum zwischenzeitlichen 1:4 minderte den Pipinsrieder Schmerz über die verloren gegangene Qualität nicht.

Der FC Pipinsried verharrt mit sechs Zählern auf dem Relegationsrang 16, hat nur zwei Pünktchen Vorsprung auf den Tabellenletzten, die SpVgg Ruhmannsfelden.

FC Pipinsried: Maschke - Finkenzeller, Herzig, Hügel, Arik - Krammel, Achatz - Popa (65. Eisgruber), Berger, Lange - Tosic.

TSV Bogen: Seidl - Tremml, Rainer, Jordan, Müller - Köglmeier, Pleintinger (82. Fuchs) - Nutz, Meyer, Ulmer (58. Schinnerl) - Beigang (72. Sauerer).

Tore: 0:1 Rainer (20.), 0:2 Nutz (42.), 0:3 Schinnerl (63.), 0:4 Beigang (66.), 1:4 Hügel (81.), 1:5 Nutz (85.) - Schiedsrichter: Haslberger (St. Wolfgang) - Zuschauer: 280 - Gelbe Karte: Lange/Pleintinger, Müller, Ulmer.


Von Herbert Walther
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