Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 05.09.2015 12:00

Neues FCP-Konzept: schnell umschalten und kontern

Die Jungen machen Druck:   Dardan Idrizi (links) hatte einen guten Auftritt gegen FCB-Jungprofi Daniel Hägler (rechts), auch Martini Lombaya (Bildmitte) gefiel dem neuen FCP-Coach Bernd Weiß im Testspiel recht gut.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Die Jungen machen Druck: Dardan Idrizi (links) hatte einen guten Auftritt gegen FCB-Jungprofi Daniel Hägler (rechts), auch Martini Lombaya (Bildmitte) gefiel dem neuen FCP-Coach Bernd Weiß im Testspiel recht gut. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Die Jungen machen Druck: Dardan Idrizi (links) hatte einen guten Auftritt gegen FCB-Jungprofi Daniel Hägler (rechts), auch Martini Lombaya (Bildmitte) gefiel dem neuen FCP-Coach Bernd Weiß im Testspiel recht gut. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Die Jungen machen Druck: Dardan Idrizi (links) hatte einen guten Auftritt gegen FCB-Jungprofi Daniel Hägler (rechts), auch Martini Lombaya (Bildmitte) gefiel dem neuen FCP-Coach Bernd Weiß im Testspiel recht gut. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Die Jungen machen Druck: Dardan Idrizi (links) hatte einen guten Auftritt gegen FCB-Jungprofi Daniel Hägler (rechts), auch Martini Lombaya (Bildmitte) gefiel dem neuen FCP-Coach Bernd Weiß im Testspiel recht gut. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Nach dem „Katastrophen-Kick” in Erlbach (2:4) und der „positiven Überraschung” gegen den FC Bayern 2 (2:2) habe das Team in der abgelaufenen Woche zweimal „sehr gut trainiert”, berichtet Weiß. Er hat erkannt: „Wir müssen prinzipiell anders auftreten. Wir brauchen keine 70 Prozent Ballbesitz.” Schnelles Umschalten und erfolgreich Kontern, so heißt die neue Pipinsrieder Devise. Speziell gegen favorisierte Teams wie am Sonntag gegen den TSV Bogen.

Gegen die kernigen Niederbayern haben sich die Gelb-Blauen in den letzten zwei Jahren immer schwer getan. Im Frühjahr trennten sich die beiden Mannschaften an der Reichertshausener Straße 1:1, die vergangene Saison beendete die Crew des jungen Trainers Andreas Wagner immerhin auf Rang vier.

Im Sommer schlugen die Rautenstädter auf dem Transfermarkt mächtig zu, holten unter anderem den Ex-Profi-Stürmer Nico Beigang (33), um ihre Sturmmisere zu beheben (2014/15 lediglich 43 Tore in 36 Spielen, nur zwei der Absteiger trafen noch seltener). Mit Matthias Dürmeyer (25) wechselte zudem ein Abwehrmann mit Drittliga-Erfahrung von Jahn Regensburg zum TSV. Nach einem schwierigen Start (1:1 gegen Pullach, 1:4 gegen Garching) kam das Wagner-Team immer besser in Tritt, holte fünf Zähler aus drei Spielen.

Dann der Schock: Verteidiger Tim Edsperger (24) nahm sich völlig überraschend das Leben. Im ersten Match danach taten sich die Rautenstädter verständlicherweise schwer - prompt verloren sie 1:3 in Erlbach. Gegen Kottern am letzten Wochenende reichte es dann immerhin zu einem 3:3 - wobei die Wagner-Schützlinge dreimal einen Rückstand aufzuholen vermochten.

Zudem verstärkten sich die Niederbayern kurz vor Transferschluss noch einmal spektakulär: Sie schleusten das Defensiv-Duo Sebastian Pleintinger (27) und Udo Tolksdorf (27) vom ungeliebten Lokalrivalen SpVgg Hankofen-Hailing an das Donaunordufer. Beide feiern in Pipinsried wohl ihre Premiere im blau-weißen Zebradress.

TSV-Coach Andreas Wagner muss allerdings im Sturm improvisieren: Christoph Schambeck fehlt mit Schambeinentzündung, Andreas Meyer hat sich das Wadenbein gebrochen. Auch Wagners Kollege Weiß muss auf wichtige Kräfte verzichten wie Tobias Heinzinger (Fußprellung in Erlbach), Arthur Kubica (Kieferprellung), Marco Krammel (Bandscheibenprobleme) und Serge Yohoua (alte Meniskusverletzung). Zudem kehrt Philip Grahammer erst am heutigen Samstag aus seinem Urlaub zurück. Immerhin scheint Thomas Berger (Oberschenkelprellung) einsatzbereit: Der 25-Jährige übte am Donnerstag wieder fleißig mit.

Weiß ist aber optimistisch, dass einige der Nachwuchskräfte, die sich am Montag so gut gegen den FCB 2 verkauft haben, die Lücken schließen können. Zum Beispiel Nickoy Ricter, der im offensiven Mittelfeld Kubica ersetzen könnte. Wobei Weiß den Zauberfuß ausdrücklich lobt: „Arthur ist ein hervorragender Fußballer. Leider ist er nicht fit.” Im Angriff hat der FCP-Vorturner sogar die Qual der Wahl: Außer dem bisherigen Sturmführer Manuel Eisgruber stehen ihm noch Zelimir Tosic („ein ähnlicher Spielertyp”) oder auch Martini Lombaya („war nicht so schlecht gegen Bayern”) zur Verfügung. Besonders gut hat Weiß indes Armin Lange gefallen, ob dessen physischer Präsenz und Einsatzwillens: „Solche Spieler brauchen wir im Abstiegskampf pur.”

Dazu passt, dass Weiß von zwei bisherigen Stammspielern eine völlig neue Spielweise verlangt: Martin Finkenzeller und Andreas Götz, die beiden Außenverteidiger. „Die müssen zuallererst ihren Job hinten richtig erledigen, bevor sie vorne rumturnen”, mahnt Weiß in deutlichen Worten. Und lobt umgehend den jungen Neuzugang Emre Arik (19) sowie den Ex-Ismaninger Dardan Idrizi (23): Beide hätten sich gegen Münchner Jungstars wie Sinan Kurt oder Lucas Scholl sehr gut geschlagen.

Der Präsident des Dorfklubs, Konrad Höß, hört solche klaren Botschaften natürlich gerne. Und trägt seinen eigenen Teil dazu bei. Bei der dienstäglichen Besprechung habe er „Fraktur geredet”, berichtet der 74-Jährige. Seine Jungfüchse habe er allerdings auch kräftig gelobt. Eines ist Höß freilich klar: „Gegen Bogen wird es ein ganz anderes Match als gegen Bayern.” Gegen den Profi-Nachwuchs hätte man quasi „körperlos” agieren können, gegen die Niederbayern erwartet er hingegen „vier gelbe Karten in den ersten 30 Minuten. Mindestens.”


Von hok
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