Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.03.2015 12:00

FCP-Präsident Höß: Die Meisterschaft ist rum ums Eck

Beim 1:1 in Raisting vergab der FC Pipinsried   eine Reihe von hochkarätigen Chancen. Hier scheitert Max Zischler (rechts) in aussichtsreicher Position.	Foto: Kerpf (Foto: Kerpf)
Beim 1:1 in Raisting vergab der FC Pipinsried eine Reihe von hochkarätigen Chancen. Hier scheitert Max Zischler (rechts) in aussichtsreicher Position. Foto: Kerpf (Foto: Kerpf)
Beim 1:1 in Raisting vergab der FC Pipinsried eine Reihe von hochkarätigen Chancen. Hier scheitert Max Zischler (rechts) in aussichtsreicher Position. Foto: Kerpf (Foto: Kerpf)
Beim 1:1 in Raisting vergab der FC Pipinsried eine Reihe von hochkarätigen Chancen. Hier scheitert Max Zischler (rechts) in aussichtsreicher Position. Foto: Kerpf (Foto: Kerpf)
Beim 1:1 in Raisting vergab der FC Pipinsried eine Reihe von hochkarätigen Chancen. Hier scheitert Max Zischler (rechts) in aussichtsreicher Position. Foto: Kerpf (Foto: Kerpf)

Den Titel in der Bayernliga Süd haben die Pipinsrieder durch das 1:1 am Sonntag in Raisting natürlich noch nicht verspielt. Dass sie allerdings die Tabellenführung so früh im Jahr einbüßen würden, damit hatte kaum einer gerechnet.

Der SV Pullach indes ist zurzeit nicht aufzuhalten. Das 1:0 in Hankofen, das aus einem frühen Eigentor von Sebastian Pleintinger resultierte (3.), war der zehnte Sieg in Folge für den frisch gebackenen Ligaprimus (57 Punkte). Der FCP dagegen hat aus den letzten drei Runden nur zwei Punkte geholt (1:1 in Vilzing, dann spielfrei, und nun der Kompromiss am Ammersee). Dass die Gelb-Blauen unterwegs weiter ungeschlagen sind - die zwei Saisonpleiten kassierten sie zu Hause gegen Hankofen und Unterföhring -, ist nicht viel wert. Wer in der Spitze mitmischt, den schmerzen Unentschieden so sehr wie Niederlagen. Nicht anders haben Spielertrainer Tobias Strobl und seine Mitstreiter das 1:1 empfunden.

Raisting war schon immer ein heißes Pflaster, auch wenn die Pipinsrieder dort vor zwei Jahren den Aufstieg in die Bayernliga perfekt gemacht haben. Egal, diesmal hätte nach den Eindrücken der ersten Halbzeit der FCP als Sieger vom Platz gehen müssen. Mit Strobl als überragendem Akteur auf dem Platz marschierte Pipinsried unentwegt Richtung Raistinger Kasten, erspielte sich eine Vielzahl hochkarätiger Chancen; aber nur Serge Yohoua verwertete eine (34.), was sich am Ende rächen sollte. Raistings Publikum, so schien es während der Pause, hatte sich angesichts der Pipinsrieder Dominanz bereits mit der Niederlage abgefunden.

Nicht indes die Mannschaft von Trainer Robert Färber (muss am Saisonende gehen). Raisting bestritt fortan die Zweikämpfe mit wesentlich mehr Aggressivität. Vielleicht war es das, was die Pipinsrieder aus der Fassung brachte. Für Strobl war es hinterher ein Rätsel, wie seine Auswahl die „Galligkeit” des ersten Abschnitts verlieren konnte. Der FCP kam einfach nicht mehr auf die Füße; selbst der Leitende Angestellte sei „wie gelähmt” gewesen, registrierte ein Augenzeuge. „Zu wenig Bewegung” monierte Strobl in seinen Reihen in einem nach dem Seitenwechsel „zerfahrenen Spiel”. Dass Schlussmann Tobias Antoni beim 1:1 (75.) gegen den Torschützen Robin Swoboda einen Schritt zu spät kam, passte ins Bild eines vermurksten zweiten Durchgangs.

Konrad Höß erhielt gestern einen Anruf von Claus Schromm. Der Sportliche Leiter der SpVgg Unterhaching fragte beim FCP-Chef nach, ob der etwas dagegen habe, wenn die Hachinger U 23 nach dem Hin- auch das Rückspiel in Pullach austrage. Die SpVgg hätte Probleme, ein Spielfeld zu stellen. Höß hatte nichts einzuwenden gegen den Heimrechttausch. „Pullach gewinnt so oder so”, meinte er zu Schromm.

SVP-Trainer Frank Schmöller muss in diesen Wochen improvisieren. Zu Max Schuster, Orkan Balkan und Philipp Malige kam in Hankofen mit Alexander Weiß (Verdacht auf Knorpelschaden im Knie) ein vierter Langzeitverletzter hinzu. Wenigstens der Ex-Aichacher Alex Benede (Grippe) kehrt in dieser Woche ins Training zurück. Gianni Simari fällt aus dem Kader. Er kommt berufsbedingt nicht mehr rechtzeitig zu den Übungseinheiten.

Trotz der Personalmisere ist Pullach nicht vom Erfolgsweg abzubringen. Das größere Problem ist momentan die Infrastruktur. Die Frage ist, wo die Gelb-Schwarzen in der Regionalliga ihre Heimspiele absolvieren, nachdem der Verband das Klubgelände an der Gistlstraße bestimmt nicht absegnen wird. Das Grünwalder Stadion (scheidet wegen seiner Auslastung aus), das Dantestadion oder die Grünau in Unterhaching zieht die Vereinsspitze in Erwägung.

Konrad Höß sieht in Pullach freilich nicht den einzigen Pipinsrieder Konkurrenten. Der 74-Jährige hatte auch den TSV Rain (acht Punkte und ein Spiel gegenüber dem FCP im Rückstand) noch auf der Rechnung. „Die brauchen nur zwei Mal gegen uns zu gewinnen, dann haben sie uns schon überholt”, blickt er auf die Derbys im April.


Von Heribert Oberhauser
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