Dann allerdings begleitete ihn auf einem seiner Läufe Dr. Christian Leonhard. Leonhard engagiert sich im Verein „Unterwegs gegen Krebs”. Eine Initiative, die über Laufsport Spenden für die Krebsforschung und für Kinderhospize sammelt. „Innerhalb von drei Wochen stellte er die Aktion ,Run with Viktor' auf die Beine, inklusive einer Internetseite. Dort können Leute spenden oder sich zum Mitlaufen anmelden”, schildert Reger. Das muss übrigens kein Halbmarathon sein - Mitläufer können den Oberbernbacher auch nur auf einem Teil der Strecke begleiten. Reger freut sich jedenfalls immens über diese Entwicklung. „Endlich kann ich mit den Kilometern etwas bewirken. Und dann auch noch Menschen helfen, deren Schicksale mich sehr bewegen”, sagt der zweifache Vater.Eine zusätzliche Motivation auf seinem Weg, der noch rund 14 000 Kilometer für ihn bereit hält. 4000 hat er bereits zurückgelegt. Damit er neben der Zeit auf Asphalt, Schotter- und Waldwegen auch noch die eigene Schreinerei am Laufen halten kann, beginnt Regers Tag irgendwann zwischen ein und fünf Uhr nachts, je nachdem, wann sein Körper ihm Bereitschaft dazu signalisiert, sich aus dem Bett zu quälen und 25 bis 27 Kilometer zurückzulegen. Je mehr, desto besser. Denn umso kürzer wird die Distanz, die der Extremsportler im Rest des Tages absolvieren muss. Meist genügt dafür eine zweite Runde, ein Genusslauf, wie Reger sie nennt. „Da ist oft jemand dabei. Dann kann man auch mal quatschen.”Quasi der Antagonist dieses Laufs ist eine mögliche dritte Einheit, die nötig wird, wenn die Tageskilometer noch nicht ganz reichen. „Das ist der schlimmste Lauf, obwohl er nur eine kurze Distanz umfasst. Aber trotzdem denkst du dir: Kruzifix! Nochmal raus, nochmal Klamotten vollschwitzen, nochmal duschen. Dieses Drumherum ist das, was am meisten stresst.”Ansonsten aber, bilanziert Reger, gelingt ihm die Umsetzung seines Plans „besser als erwartet”. Klar zwickt es hier und zwackt es dort. Auch eine deftige Erkältung musste er ertragen. Und eine Sehnenreizung im Knöchel. Auch nicht schön, wenn man dauernd laufen muss.Allerdings, so rechnet es der 43-Jährige vor, seien eben mehr als 50 Prozent des Unterfangens Kopfsache. Und da ist einer wie er, der schon mehrere Wüsten in Laufschuhen und Gamaschen durchquert hat, noch stabiler als in der Beinmuskulatur. „Wörter wie ,unüberwindbar' oder ,aufgeben' existieren nicht”, betont er. Und: „Ich denke von Lauf zu Lauf.”Somit ängstigt es ihn auch nicht, dass eine Verletzung oder Krankheit ihn stoppen könnten. Ich lasse mich da auf keine Kompromisse ein. Der Tag, an dem es nicht mehr geht, wird nicht kommen”, entgegnet Reger, der zudem betont, dass der ganze Irrsinn ohne die Unterstützung seiner Frau Tatjana nicht zu bewerkstelligen wäre. Für Abwechslung auf der Strecke sorgt der Läufer, indem er das Tempo changiert. Auch schwebe ihm vor, Deutschland von Nord nach Süd zu durchqueren - selbstredend in 50 Kilometern pro Tag.Mehr zur Spendenaktion und zu Viktor Regers Rekordversuch steht im Internet unter .