Unüberhörbar hatte sich Widerstand in Hollenbachs drittgrößtem Ortsteil gegen die Solarparks formiert. Bedenken wurden vorgetragen und Unterschriften werden gesammelt. Laut Ziegler haben sich bei der Unterschriftenaktion über 100 Bürger gegen die Vorhaben ausgesprochen. Allein in Motzenhofen. In einer Pressemitteilung schreibt der Bürgermeister: „Eines konnte ich aus fast allen Gesprächen klar mitnehmen: Hier handelt es sich nicht um eine Ablehnung erneuerbarer Energien oder eine grundsätzliche Ablehnung auswärtiger Investoren.” Ziegler spricht von einer „Bürgerinitiative”. Die Beteiligten - Vertreter der Jagdgenossenschaft und Anlieger - betonten, dass Motzenhofen in den vergangenen Jahrzehnten stark gewachsen sei und sich zu einem „Gewerbe- und Versorgungsstandort” entwickelt habe. Gewerbegebiet, Agrarzentrum, Supermarkt, Bauhof - das alles sei wichtig, dürfe aber nicht übertrieben werden. Dazu kommen große Flächen mit Sonderkulturen (Spargel und Heidelbeeren). Obendrein läuft eine Hochspannungsleitung an Motzenhofen vorbei. Einige befürchteten durch Module und Trafos eine „zusätzliche Belastung durch magnetische Felder”, fasst Ziegler in einer Pressemitteilung die Argumente der Bürgerinitiative zusammen. Die Bedenken, was das Jagdrevier betrifft, wurden bereits in der Gemeinderatssitzung Ende Januar vorgetragen, insbesondere vom Bürgermeister und der Gemeinderätin Therese Isele-Juraske. Beide wohnen in Motzenhofen. Ziegler führt aus, ihm gegenüber sei „ganz klar kommuniziert” worden, dass „im Falle einer Bauleitplanung durch die Gemeinde ein Bürgerbegehren angestrebt” würde. Er habe sich entschieden, mit den Antragstellern - den Energiebauern GmbH und einem Privatmann aus dem Landkreis - ein persönliches Gespräch zu führen. Dies sei am Montag über die Bühne gegangen. Beide Antragsteller haben sich laut Ziegler unabhängig voneinander dazu entschlossen, ihre Anträge auf Errichtung von Solarparks zurück zu ziehen. Daher wird also die geplante Informationsveranstaltung für die Bürger, die für nächste Woche angesetzt war, nicht stattfinden. Ebenso fallen die Anträge von der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung. Damit sei das Thema Photovoltaik für die Gemeinde aber nicht vom Tisch, so Ziegler. Wie bekannt, rangiert in Sachen erneuerbare Energien Hollenbach im Landkreisvergleich eher im unteren Teil des Rankings. Es wird gemunkelt, weitere ähnlich geartete Anträge in anderen Gemarkungen würden umherschwirren. Der Gemeindechef gibt deshalb für den neuen Gemeinderat schon einmal aus: „Eine der ersten Aufgaben wird es sein, sich grundsätzlich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.” Ein Konzept müsse erarbeitet werden. Der Widerstand sei diesmal noch heftiger ausgefallen, als vor etwa einem Jahr, als Anträge auf dem Tisch lagen, bei Igenhausen zwei Solarparks zu errichten (wir berichteten mehrfach), schildert Ziegler die Stimmung. Diese Photovoltaikanlagen wurden bekanntlich ebenfalls abgelehnt.