Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.03.2023 17:19

Landesbischof spricht über Glück und Corona

Am Ende seines Vortrags   über Glück und Frömmigkeit bekam der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm von Kreisbäuerin Sabine Asum (rechts) und der Stellvertretenden Kreisbäuerin Alexandra Huber einen Geschenkkorb.	Foto: Brigitte Glas (Foto: Brigitte Glas)
Am Ende seines Vortrags über Glück und Frömmigkeit bekam der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm von Kreisbäuerin Sabine Asum (rechts) und der Stellvertretenden Kreisbäuerin Alexandra Huber einen Geschenkkorb. Foto: Brigitte Glas (Foto: Brigitte Glas)
Am Ende seines Vortrags über Glück und Frömmigkeit bekam der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm von Kreisbäuerin Sabine Asum (rechts) und der Stellvertretenden Kreisbäuerin Alexandra Huber einen Geschenkkorb. Foto: Brigitte Glas (Foto: Brigitte Glas)
Am Ende seines Vortrags über Glück und Frömmigkeit bekam der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm von Kreisbäuerin Sabine Asum (rechts) und der Stellvertretenden Kreisbäuerin Alexandra Huber einen Geschenkkorb. Foto: Brigitte Glas (Foto: Brigitte Glas)
Am Ende seines Vortrags über Glück und Frömmigkeit bekam der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm von Kreisbäuerin Sabine Asum (rechts) und der Stellvertretenden Kreisbäuerin Alexandra Huber einen Geschenkkorb. Foto: Brigitte Glas (Foto: Brigitte Glas)

Bedford-Strohm begann mit einer Geschichte: „Eines Tages lief einem Bauern das einzige Pferd fort und kam nicht mehr zurück: Unglück. Nach einigen Tagen kam das Pferd zurück und brachte ein Wildpferd mit: Glück. Das Wildpferd wurde vom ältesten Sohn des Bauern eingeritten. Dabei stürzte er und brach sich ein Bein: Unglück. Kurz darauf kamen die Soldaten des Königs und zogen alle jungen Männer des Dorfes für den Kriegsdienst ein. Den ältesten Sohn mit seinem gebrochenen Bein ließen sie zurück: Glück.” Was überwog nun?

„Es ist viel Ballast, der mit diesem so altmodisch klingenden Wort „Frömmigkeit” verbunden”, sagte der Landesbischof, trotzdem sei Frömmigkeit ein Zukunftsmodell. Er wollte deutlich machen, dass religiöse Praxis auf der Basis der biblischen Tradition alles andere als lebensfeindlich ist. „Nie ist mir das so deutlich geworden wie bei meiner Beschäftigung mit der Glücksforschung, die sich ja nicht speziell mit religiös geprägten Menschen beschäftigt.” Glückserfahrung hänge individuell von der Grundperspektive des Lebens ab. Bedford-Strohm bezog sich auf den Glücksforscher Karl-Heinz Ruckriegel und gab sieben konkrete Ratschläge.

„Üben Sie Dankbarkeit. Wer lernt, dankbar zu leben, führt ein glücklicheres Leben.” Es falle vielen schwer, wahrzunehmen, was gut läuft. Kaum jemand spreche von der „Verkettung von glücklichen Umständen”, die uns vor Schaden bewahrt haben könnte. „Wer dankbar ist, weiß, dass er Grund dafür hat. Und weiß, dass das eigene Glück weder selbstverständlich, noch verdient worden ist.”

Vermeiden Sie Grübeleien und soziale Vergleiche. Neid und Glück passen nicht zusammen.” Das „Gönnenkönnen” sei in der Pandemie immer wieder gefragt gewesen. Als der Impfstoff knapp war und einige noch warten mussten, bis sie dran waren, gab es eine Diskussion um Lockerungen für die bereits Geimpften, die für andere keine übermäßige Gefahr mehr darstellten. Lockerungen für Geimpfte gefährdeten den sozialen Zusammenhalt. „Ich habe das nie wirklich verstanden”, so Bedford-Strohm.

„Stärken Sie Ihre sozialen Beziehungen. Wir sind soziale Wesen und daher auf andere Menschen angewiesen.” Immer wieder werde die Nächstenliebe als Ausdruck von „Gutmenschentum” diskreditiert, als christliche Spezialethik verortet oder als religiöse Gefühlsduselei abgewertet. Die Glücksforschung zeige, dass ohne Beziehungsfähigkeit ein wirklich glückliches Leben nicht möglich ist. Unsere Alltagserfahrungen bestätigten es: Wer einem alten Menschen über eine stark befahrene Straße hilft, fühlt sich danach nicht schlechter, sondern besser.

„Kümmern Sie sich um Leib und Seele.” Sport für den Körper und die Beschäftigung mit etwas Transzendenten bräuchte der Mensch. Alle diese Ratschläge seien christliche Werte und explizit in der Bibel zu finden. Mit tosendem Applaus wurde Bedford-Strohm verabschiedet. „Neid und Glück passen nicht zusammen”

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