Die Kostenbeteiligung an der Verbindung beträgt derzeit 50 000 Euro im Jahr, von denen der Landkreis 30 000 Euro trägt und die Gemeinden Adelzhausen und Dasing jeweils 10 000 Euro.Der Landkreis Dachau ist nun dabei, die Linie für die Zeit ab Dezember 2025 neu auszuschreiben. Dabei soll der bisherige Festbetrag einer sogenannten territorialen Aufteilung weichen. Das heißt: Die Kosten berechnen sich nach der Streckenlänge auf dem jeweiligen Landkreisgebiet. Nach einer Schätzung schlügen so für das Wittelsbacher Land 305 000 Euro zu Buche, nach Abzug einer 50-prozentigen staatlichen Förderung blieben immer noch 150 000 Euro übrig, also eine Verdreifachung.Es gibt einen Grundsatzbeschluss, dass in solchen Fällen die Kosten zwischen dem Landkreis und den Gemeinden im Verhältnis von 60 zu 40 aufgeteilt werden: So entfielen auf den Landkreis 90 000 Euro, auf Adelzhausen und Dasing jeweils 30 000 Euro. Beide Kommunen haben aber bereits signalisiert, dass sie maximal 15 000 Euro zahlen würden.Eine Mehrheit des Ausschusses war angesichts dieser Zahlen nicht bereit, die Linie über das Jahr 2025 hinaus weiter zu bezuschussen, vor allem, weil sie relativ wenig genutzt wird. Nach einer Erhebung von 2022 fahren an Werktagen durchschnittlich 61 Personen in Richtung München und 42 in Richtung Dasing. Die verteilen sich auf 15 beziehungsweise 17 Fahrten. Pro Tag und Fahrt nutzen zwischen 1,57 und 4,28 Menschen aus Aichach-Friedberg die Linie X732. Die Zahlen wurden während der Oktoberfestzeit ermittelt, im Rest des Jahres dürften sie also noch niedriger sein.Die geringe Nutzung dürfte nach Ansicht der Landkreisverwaltung damit zusammenhängen, dass Pasing für Pendler, die in einem der großen Betriebe im Münchner Norden arbeiten, kein attraktives Ziel ist (siehe Artikel unten). Zudem stünden zumindest in Dasing mit der Bahn Alternativen zur Verfügung. Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko (CSU) erinnerte zudem daran, dass eine Weiterführung der 50-prozentigen Förderung unklar sei, der Kostenanteil für Landkreis und Kommunen könnte sich damit noch erhöhen.Letztlich stimmte nur Marion Brülls (Grüne) für eine Fortführung der Linie über 2025 hinaus. Sie plädierte dafür abzuwarten, wie sich das 49-Euro-Ticket auf die Fahrgastzahlen auswirke. Die deutlich niedrigeren Kosten würden die Attraktivität der Verbindung noch einmal merklich erhöhen. Die Entscheidung zu verschieben, war aber keine Option. Der Landkreis Dachau erwarte eine schnelle Rückmeldung, sagte Landrat Dr. Klaus Metzger (CSU).Damit ist ein weiterer Versuch, den öffentlichen Personennahverkehr über die Landkreisgrenzen und die Grenzen der Verkehrsverbünde AVV und MVV hinaus zu vernetzen, so gut wie gescheitert. Schon vor dem Start herrschte im Wittelsbacher Land eher Skepsis, während in Dachau ein großes Potenzial gesehen wurde.Eine kleine Chance gibt es allerdings noch: Würde die Linie zu aktuellen Bedingungen fortgeführt, wäre Aichach-Friedberg weiter dabei. Verdreifachung der Kosten wollen Politiker nicht mittragen