Der Rathauschef reflektierte über den Jahreswechsel und über das Thema Nachhaltigkeit. Stellvertretend hierfür tat er seine Meinung zur Elektromobilität kund: Auf die Frage, ob „Elektromobilität eine der vielen notwendigen Lösungen” sei, lautet Nagls Antwort ganz klar „Nein! Zumindest solange die Elektromobilität batteriegestützt” sei. Als Fazit hielt Nagl fest: „Also, auch wenn ein schnelles Handeln erforderlich ist, viel wichtiger ist ein überlegtes Handeln.” Als Beispiele für Projekte, bei denen die Gemeinde Dasing die Nachhaltigkeit im Auge hat, nannte Nagl die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, das Vorhalten von Ökoflächen, die Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage, die interkommunale Zusammenarbeit mit der Stadt Aichach in Bezug auf das Gewerbegebiet Acht300, den Neubau der Wertstoffsammelstelle und des Bauhofes ebenso wie das Projekt ISEK (Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte) in der Städtebauförderung. Dieses Projekt soll die Entwicklung der Gemeinde zukunftsorientiert gestalten unter Berücksichtigung von Bereichen wie Ortskerngestaltung, Innenraumverdichtung, Infrastruktur, Bevölkerungsstruktur, Freizeit, Gewerbe, Wohnungsbau, Vereinswesen, Barrierefreiheit und viele weitere Aspekte. Nagl sprach auch über die 2019 eingeführte gelbe Tonne: Obwohl nach wie vor über die Vor- und Nachteile der Wertstofftonne kontrovers diskutiert werde, sei klar, dass sich die Fahrten zur Wertstoffsammelstelle deutlich reduziert haben. Der neue Dasinger Bauhof kann als einziger im Landkreis eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz vorweisen, betonte Nagl. Als eines der Themen, welche die Gemeinde im laufenden Jahr beschäftigen werden, nannte der Bürgermeister das Thema Asyl, da nach einem zwischenzeitlichen Rückgang der Flüchtlingszahlen diese wieder leicht ansteigen. Als Grund hierfür sieht er unter anderem eine verfehlte Friedenspolitik. Einen Ansatz zur Lösung sieht Nagl in der Bildung und verwies in diesem Zusammenhang auf das Projekt „1000 Schulen für die Welt”, für das er die Anwesenden um Spenden bat. Weitere Themen, die 2020 prägen werden, sind laut Nagl ein Defizit in der notärztlichen Versorgung im Landkreis, aber auch die Bayerische Landesausstellung. Persönlich betrifft ihn noch ein weiteres großes Thema: die Kommunalwahl. Als einer von zwölf Bürgermeistern im Landkreis gibt er seinen Posten als Rathauschef ab. „Ich tue das mit einem lachenden und einem weinenden Auge”, sagte er. Er hofft, dass es seiner Frau nicht zu viel wird, „wenn plötzlich ,Papa ante portas' steht. Bürgermeister ist ein schönes, nicht ganz leichtes, manchmal aufregendes und immer verantwortungsvolles Amt”, sinnierte er. Während er sich bei vielen Weggefährten, Kollegen und Mitbürgern für die Zusammenarbeit und das positive Miteinander bedankte, dabei betonte er besonders die Rolle der Ehrenamtlichen: „Durch Sie sind wir Gemeinde, eine gelebte Gemeinschaft.” Dem First Responder und der Feuerwehr dankte er für rund 150 Einsätze im vergangenen Jahr. Landrat Klaus Metzger dankte dem scheidenden Rathauschef und forderte die Dasinger auf, „Krisen als Herausforderung zu sehen”. Zu guter Letzt ergriff Dr. Klaus Lueg von der Dasinger Bürgersolaranlage das Wort und überreichte Nagl gemeinsam mit Ludwig Mayershofer einen Bildband mit Fotos der ersten 15 Jahre der Bürgersolaranlage Dasing. Die Solaranlagen auf den Dächern der Dasinger Schule und der Garage der Gemeinde haben bis 31. Dezember 2019 beeindruckende 640 000 Kilowattstunden in das Netz der Lechwerke einspeisen können. Im Anschluss an den offiziellen Teil wurden die 250 anwesenden, statt der 150 angemeldeten, Gäste noch zu Kaffee und Kuchen sowie Gesprächen eingeladen. Nagl sieht Asyl als große Herausforderung