Der Landtag hat mit der Stimmenmehrheit der CSU und gegen die Opposition im Februar 2018 beschlossen, unter bestimmten Voraussetzungen aus einzelnen Parteien mehrere Listen zur Wahl zuzulassen. Diese Regelung kritisierten SPD, Die Grünen und Freien Wähler als Erlaubnis für „Tarnlisten”. In der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle, dass so genannte „Junge Listen” zur Wahl standen. Dahinter verbargen sich oft Vertreter der Jungen Union. Diesen Umweg muss die Jugendorganisation der CSU nun nicht mehr gehen. Sie darf ihre Kandidaten auf einer eigenen Liste ins Rennen schicken. Listenführer der JU Dasing-Laimering ist Alexander Bayr (Foto). Er sieht seine JU-Kollegen nicht als Konkurrenz zur CSU. Vielmehr sei der Hintergrund, den Dasinger Gemeinderat zu verjüngen und die neu geschaffene Möglichkeit wahrzunehmen, um eigene Schwerpunkte zu setzen. „Derzeit ist das jüngste Gemeinderatsmitglied in Dasing 40 Jahre alt”, sagt Bayr, der mit 32 Jahren zu den ältesten in der JU Dasing-Laimering gehört. Seiner Ansicht nach sollte ein Gemeinderat die Gesamtheit der Bevölkerung abbilden, entsprechend sollte die Jugend in diesem Gremium gehört werden, erklärt er auf Nachfrage der AZ-Redaktion. Die zur Wahl stehenden 13 Kandidaten sind zwischen 18 und 32 Jahren alt. Der Jüngste ist Thomas Schäffler mit 18 Jahren (siehe eigener Bericht auf Seite 19). Derzeit sind die Dasinger die einzige Jugendorganisation im Landkreis Aichach-Friedberg, die mit einer eigenen Kandidatenliste bei der Kommunalwahl antreten. Laut Bayr wird das auch so bleiben. Seines Wissens stehen in den anderen Gemeinden keine weiteren JU-Kandidaten mit eigenen Listen zur Wahl. Die CSU, die aktuell mit neun Mitgliedern im 21 Mann starken Dasinger Gemeinderat vertreten ist, habe den Vorstoß der Jungen Union gut geheißen, sagt Bayr. „Sie reden uns nicht rein und hatten nichts dagegen”, bekräftigt der gebürtige Tattenhausener. Auch CSU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko bestätigt das: „Ich habe keine negative oder kritische Stimme gehört.” Er findet Bayrs Engagement „großartig” und hofft, dass die JU die notwendigen 120 Unterstützerunterschriften zusammenbekommt. Diese Hilfe aus der Bevölkerung ist notwendig, um den Wahlvorschlag durchzubringen, da die JU bislang nicht im Gemeinderat vertreten war. Ab Dienstag, 17. Dezember, können Bürger im Dasinger Einwohnermeldeamt während der Geschäftszeiten unterschreiben.