Kurze Rückblende: Reith trat zum ersten Mal im Januar 2019 vor dem Gremium auf. Damals stellte er verschiedene Modelle der Zusammenarbeit vor, darunter auch die Möglichkeit, Wohnungen im Rahmen der „Einkommensorientierten Förderung” (EOF) zu schaffen, im Volksmund oft „Sozialwohnungen” genannt. Konkret ging es um eine Handvoll Wohnungen und Appartements in zwei Wohnblöcken mit Erd-, Ober- und Dachgeschoss mit insgesamt 32 Wohneinheiten. Eine Option, für die der damalige Bürgermeister Anton Kerle (CSU) sich eingesetzt hatte. Reiths Vortrag wurde positiv aufgenommen, Beschlüsse wurden nicht gefällt. Zur Ratssitzung im Mai 2019 wurde Reith erneut eingeladen. Die Erwartung von Kerle, Amtsleiter Richter und Reith war: Heute werden Nägel mit Köpfen gemacht. Stattdessen sprachen sich namhafte CSU-Ortspolitiker wie Roland Schweiger gegen eine Zusammenarbeit auf Erbpachtbasis aus, die FWG-Spitze um Hubert Güntner und Michael Reiter gegen EOF-Wohnungen. Mit derselben Begründung: Die Gemeinde könne aus eigener Kraft bezahlbaren Wohnraum schaffen, zu EOF-ähnlichen Mieten ab fünf Euro pro Quadratmeter. Das Ergebnis war für Kerle und die Verwaltung verheerend: Ihr Vorschlag wurde mit 17:3 Stimmen abgeschmettert. Richter hielt damals immerhin die Tür einen Spalt offen, in dem er eine Beschluss erwirkte, der eine Zusammenarbeit mit der WLD beim Bau und der Verwaltung der Mehrfamilienhäuser nicht ausschloss. Durch diesen Spalt ging nun der neue Gemeinderat. Nicht zuletzt, weil er sich von Reith bei dessen dritten Besuch überzeugen ließ. Wie schon im vergangenen Jahr stellte Reith zuerst die WLD vor: Sie ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Gesellschafter Landkreis Dachau, fast alle Landkreis-Gemeinden (ohne die Stadt Dachau) sowie die Sparkasse Dachau. Der Zweck der GmbH ist, günstigen Wohnraum zu schaffen. Das ist in den vergangenen Jahren gelungen: Der Wohnungsbestand der WLD beläuft sich mittlerweile auf mehr als 450 Einheiten, im Januar 2019 waren es 340. Einer der Gründe für das Wachstum: der enorme Wohnungsbedarf.