Für die AICHACHER ZEITUNG simulieren sie das selbst kreierte Fantasyspiel im Juz am Bahnhof. Köhler achtet dabei wie der sprichwörtliche Schießhund darauf, dass sich alle Beteiligten nicht zu nahe kommen. „Wir haben uns ein Brettspiel mit Harry-Potter- und Herr-der-Ringe-Elementen ausgedacht”, erklärt Köhler. Also mit Zauberern, Elfen, Orks und allerlei magischen Gegenständen, die den Spielern helfen, komplizierte Aufgabenstellungen zu lösen. Ereigniskarten gehören ebenso dazu wie auch zwölf- und vierseitige Würfel, bei deren Beschaffung das Rathaus mitgeholfen hat” hebt der JUZ-Leiter hervor. „Wir”, das sind Alexander Dullinger (21), ein Biologie- und Chemie-Lehramtsstudent, Max Rutz (23), ein gelernter Koch, der derzeit auf Heilerziehungspfleger umsattelt, sowie der FOS-Schüler Simon Mederer (16). Alle sind begeisterte Brettspiele-Fans, alle sind IT-technisch fit. Als die Corona-Krise losging, setzten sich Köhler und seine Helfer zusammen und überlegten, wie sie auf die absehbare Schließung des Jugendtreffs reagieren sollten. Schnell war klar: „Wir müssen den Kids etwas bieten”, erklärt Rutz. „Und dabei die Möglichkeiten des Internets nutzen”, ergänzt Mederer. Köhler fährt fort: „Jeder benötigt zwei Endgeräte. Neben dem Smartphone für die Kommunikation einen Laptop, Notebook oder PC, auf dem mein Spielbrett via Webcam zu sehen ist.” Klingt kompliziert, ist für die jungen Menschen aber kein Problem. Im Gegenteil, die Jugendlichen sind begeistert, wie der Juz-Chef erzählt. „Die Eltern ebenfalls, sie sind froh, dass ihre Kinder Abwechslung haben.” Gegenwärtig nehmen zehn junge Altomünsterer an der Spielrunde teil. In der Osterwoche soll eine zweite Gruppe an den Start gehen. Die Spieler erhalten vorab ein Spieleset des Jugendzentrums. Dullinger hatte noch eine zweite Idee: Online-Tutoring für Schüler. „Wir können und wollen keinen Unterricht ersetzen”, stellt der künftige Gymnasiallehrer klar. Das Turoring-Team wolle auch nicht mit den Nachhilfe-Anbietern konkurrieren. Zumal das Angebot kostenfrei sein wird. Dullinger konnte schon einige Kommilitonen für das Projekt gewinnen, vornehmlich in den naturwissenschaftlichen Fächern. Aber auch ein angehender Französisch-Lehrer ist mit an Bord. Wann das Angebot steht, ist noch nicht ganz sicher, sagt Dullinger. Weitere Mitstreiter seien erwünscht. Eine Kontaktaufnahme zum Spieleteam des Juz sowie zu den künftigen Tutoring-Kursen ist möglich über die E-Mail-Adresse juzalto@gmx.de.