Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.10.2021 15:25

Guter Tag für Feuerwehren: Aindling schafft Mehrzweckfahrzeug an

Bis es zum Einsatz kommt, müssen sich die Feuerwehren aber noch ein wenig gedulden. Bürgermeisterin Gertrud Hitzler geht davon aus, dass es bestimmt zweieinhalb Jahre dauern wird, bis „wir es bekommen”.

Das bestätigt Tom Kudßus von der Firma Brandschutztechnik Görlitz GmbH, die den Auftrag aus Aindling erhalten hat: „Wir liegen derzeit auf jeden Fall bei über zwei Jahren Lieferzeit.” Hintergrund sei die hohe Nachfrage im Bereich des Katastrophenschutzes. Großbeschaffungsmaßnahmen von Bund und Ländern führen unter anderem zu den langen Lieferzeiten. Schadensereignisse wie das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen hätten ihr Übriges beigetragen. Hinzukommen die fehlende beziehungsweise verzögerte Verfügbarkeit von Elektronikteilen wie Halbleitern, die auch in der Autoindustrie zu langen Wartezeiten führen. So erfreulich die Auftragslage für die Firma Brandschutztechnik Görlitz einerseits ist, so klar aber auch die Aussage von Kudßus: „Wir stoßen an unsere Kapazitätsgrenzen.” Seit 2019/2020 kommt es zu den langen Lieferzeiten. Noch vor zwei Jahren etwa, betrug die Wartezeit nur zwölf bis 15 Monate, sagt der Verkaufsberater aus Görlitz.

Das Besondere an einem derartigen Feuerwehrfahrzeug, wie es die Aindlinger also in knapp drei Jahren haben werden, ist, dass je nach Einsatz verschiedene Beladungen durchgeführt werden können. Sprich: Bei einem Chemieunfall wird ein anderer Container in den Gerätewagen geschoben als bei einem Hochwassereinsatz.

Die Kaufentscheidung haben sich die Gemeinderatsmitglieder keinesfalls leicht gemacht. Zum einen wird über die Beschaffung bereits seit über drei Jahren sinniert und gesprochen, zum anderen merkten einige Gremiumsmitglieder an, dass die hohe Summe gut überlegt sein muss. Dabei wurde auch die Frage aufgeworfen, ein gebrauchtes Fahrzeug zu kaufen.

Letztlich einigten sich die Kommunalpolitiker aber am Dienstag auf die Beschaffung eines neuen Wagens mit einigen Gegenstimmen. „Das war definitiv keine ad-hoc Entscheidung”; betont deshalb Hitzler.

Von den knapp 400 000 Euro verbleiben knapp 290 000 Euro bei der Gemeinde, denn 70 000 Euro übernimmt der Freistaat Bayern und 35 000 Euro der Landkreis. Beschaffungen von Bund und Ländern führen zu langen Wartezeiten


Von Tanja Marsal
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