Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 12.04.2022 16:44

Rappel bittet um Hilfe

Arzt Arafat   Al Soufi mit seinen Patienten im Jemenhilfe-Krankenhaus von Al Mihlaf. 	Foto: Ali Al Soufi (Foto: Ali Al Soufi)
Arzt Arafat Al Soufi mit seinen Patienten im Jemenhilfe-Krankenhaus von Al Mihlaf. Foto: Ali Al Soufi (Foto: Ali Al Soufi)
Arzt Arafat Al Soufi mit seinen Patienten im Jemenhilfe-Krankenhaus von Al Mihlaf. Foto: Ali Al Soufi (Foto: Ali Al Soufi)
Arzt Arafat Al Soufi mit seinen Patienten im Jemenhilfe-Krankenhaus von Al Mihlaf. Foto: Ali Al Soufi (Foto: Ali Al Soufi)
Arzt Arafat Al Soufi mit seinen Patienten im Jemenhilfe-Krankenhaus von Al Mihlaf. Foto: Ali Al Soufi (Foto: Ali Al Soufi)

Zum anderen bedrücke sie die Erkenntnis, dass der Krieg in der Nachbarschaft auch Auswirkungen auf ihre Schützlinge im Bürgerkriegsland Jemen hat. „Wir müssen damit rechnen, dass die Spendenbereitschaft für den Jemen nachlässt”, befürchtet Rappel. Sie appelliert deshalb an ihre Unterstützer, die Notleidenden dort nicht zu vergessen: „Der Krieg im Jemen geht inzwischen schon sieben Jahre lang. Kinder verhungern, Corona grassiert, die Menschen können nicht fliehen. Es ist kein Ende abzusehen.”

Wie mehrfach berichtet, betreibt die Jemen Kinderhilfe unter anderem ein funktionierendes Kinderhaus für Kriegswaisen in Taiz, die Jemenhilfe Deutschland ein Krankenhaus in der Bergregion von Al Mihlaf. Dort hilft die Organisation zudem der hungernden Bevölkerung mit regelmäßigen Überlebenspaketen.

Um das Jemenhilfe-Krankenhaus zu erhalten, müssen nun laut Rappel wichtige medizinische Geräte, die nicht mehr funktionieren, zwingend erneuert werden. „Wir betreiben unser Krankenhaus inzwischen seit 22 Jahren und haben es mit gebrauchten Geräten und Einrichtungsgegenständen ausgestattet, die wir damals bundesweit aus verschiedenen Krankenhäusern gesammelt hatten”, erinnert sich Rappel. Seit Kriegsbeginn gelangen jedoch - aufgrund der Hafenblockaden in Aden und Hodeida - keine Hilfsmittel mehr ins Land. Es mache also keinen Sinn, in Deutschland Material zu sammeln, erklärt die Jemenhilfe-Vorsitzende.

Selbst wenn es gelingen würde, einen Container mit Hilfsgütern in den Jemen zu bringen, kämen diese aufgrund des andauernden Kriegszustands nicht in den Bergen von Al Mihlaf an, ist Rappel überzeugt. Der Geldtransfer zu ihren Vertrauten sei hingegen nach wie vor gesichert, verspricht sie und erklärt: „Unser junger Arzt Arafat Al Soufi hat uns eine Liste mit den am dringendsten benötigten Geräten zusammengestellt.”

Daraufhin habe die Jemenhilfe-Vorstandschaft beschlossen, mit 20 000 Euro zu helfen. Rappel habe mit ihren Vorstandskollegen lange überlegt, ob man gerade in der Zeit des entsetzlichen Krieges in der Ukraine diese Ausgabe verantworten könne. Schließlich habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass mit einem Krankenhaus ohne funktionierende Geräte keinem geholfen sei.

Aenne Rappel ist mit ihren Hilfsorganisationen weiterhin auf Geldspenden angewiesen und bittet um Hilfe. „Wir wissen, es ist nur ein Tropfen auf einen sehr heißen Stein, aber es ist Hilfe, die ankommt und unmittelbar wirkt”, betont die Vorsitzende.

Für das Kinderhaus der Jemen-Kinderhilfe werden Spenden auf das Konto mit der IBAN DE49 7205 1210 0560 1916 45 erbeten, zum Kauf von Geräten und Medikamenten für das Krankenhaus können Spender Geld auf das Konto des Fördervereins Aktion Jemenhilfe mit der IBAN DE 23 7209 0000 0005 5821 05 überweisen. Informationen unter jemenhilfe-deutschland.de. Krankenhaus besteht seit 22 Jahren


Von Bastian Brummer
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