Nachdem es in den vergangenen Tagen und Wochen dazu mehrere Anträge aus verschiedenen Gruppierungen sowie eine Vielzahl von Fragen gegeben hatte, legte Landrat Klaus Metzger für die Sitzung überraschend einen neuen Vorschlag vor: Demnach sollen alle neuen und bestehenden Fragen bis 3. März bei der Verwaltung eingegangen sein. Sie werden dann in einer Ausschusssitzung noch einmal besprochen. Anschließend soll dann der Kreistag - endgültig - entscheiden. Zugleich signalisierten fast alle Redner der gestrigen Debatte, dass sie trotz allen Klärungsbedarfs für den Erweiterungsbau sind. Er wird 14,9 Millionen Euro kosten, weitere 6,7 Millionen Euro sind für die energetische Sanierung des Bestandesgebäudes nötig, das aus dem Jahr 1978 stammt. Vor 20 Jahren arbeiteten dort 222 Personen, heute sind es 478. Warum eine dauerhafte Verschiebung des Baus nicht in Frage kommt, hatte zuvor Landrat Klaus Metzger (CSU) noch einmal erläutert. Zusammenfassend lautet die Erklärung: mehr Staat. Seit Jahrzehnten dauere die Entwicklung an, dass vermehrt Aufgaben von Bund und Land an die Kreisbehörden weitergegeben werden. Auch mutmaßliche Erleichterungen sind für die Verwaltung häufig schwierig umzusetzen, etwa im Bauwesen. „Rechtliche Reformen, etwa im Bauordnungsrecht, führen zwar zu Vereinfachungen für Bauherren und Planer, erhöhen aber den administrativen Aufwand bei der Genehmigungsbehörde”, heißt es in der Sitzungsvorlage. Auch soziale Angelegenheiten hätten stark zugenommen, etwa im Bereich der Jugendhilfe, der sozialen Leistungen oder der Integration. Der Beratungsbedarf dürfte nach Corona steigend sein, sagte Metzger, und diese Beratung müsse im direkten Gespräch stattfinden. Aus seiner Sicht werden die wichtigen Fragen von den Fraktionen derzeit gar nicht gestellt. Etwa die nach dem Bürgerservice, der derzeit pandemiebedingt bedeutet, dass die Menschen im Regen vor dem Blauen Palais stehen müssten. Oder die Frage nach dem Arbeits- und Gesundheitsschutz für die Beschäftigten.