Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.01.2023 18:07

Klimakleber: DönAir-Maschine muss in Zell zwischenlanden

Präsident   Norbert Bachmann (rechts) und Sitzungspräsident Wolfang Kopp moderierten.
Präsident Norbert Bachmann (rechts) und Sitzungspräsident Wolfang Kopp moderierten.
Präsident Norbert Bachmann (rechts) und Sitzungspräsident Wolfang Kopp moderierten.
Präsident Norbert Bachmann (rechts) und Sitzungspräsident Wolfang Kopp moderierten.
Präsident Norbert Bachmann (rechts) und Sitzungspräsident Wolfang Kopp moderierten.

Die Gäste in der ausverkauften Faschingshalle waren begeistert. Vier weitere, ebenfalls ausverkaufte Sitzungen werden noch folgen. Neben den aktuellen Themen der großen weiten Weltpolitik wie den Klimaaktivisten und der Verteidigungspolitik kamen auch die lokalen Brennpunkte in Zell mit dem Hochwasser und den fehlenden Radwegen nicht zu kurz.

Mit einem dreifachen „Zell ahoi” und der Begrüßung durch den Präsidenten Norbert Bachmann erhielten erst einmal die diversen Garden der Faschingsgesellschaft ihre Bühne. Zu den Klängen des „Piano Man” von Billy Joel eröffnete das Prinzenpaar, Prinzessin Melanie II. (Modes) und Prinz Lukas I. (Naßl), den Abend. Sie widmeten sich dem Thema Frühling. Zu Klängen aus dem fernen Hawaii, die an den Sommer erinnern sollten, zeigten die 17 Mädchen der Nachwuchsgarde ihr Können.

Gruselig wurde es im Saal, als die Ranzengarde mit lauter Musik, Nebel, schwarzen Mänteln und Totenmasken einzog. Sie symbolisierte den Herbst. Mit sportlicher Akrobatik begeisterte sie den Saal. Mit „September” von Earth, Wind and Fire zeigte die Teeniegarde mit Regenmantel und Schirm, dass auch der Herbst seine goldenen Zeiten haben kann. Bevor dann die Garden die Sitzung verlassen mussten, um bei den Schützenbällen in Inchenhofen und Hollenbach aufzutreten, wurde der Monat Dezember von den Gardemädchen und der Ranzengarde noch einmal tänzerisch und akrobatisch begrüßt. Zwischen den Darbietungen wurde das Publikum von Neven und Holger, besser bekannt als De Wad'l Beißer zum Tanz gebeten.

Mit den Radltrinkern, also mehr Trinken als Radfahren, starteten die Einlagen. Maximilian Kopp und Mathias Naßl beklagten dem leergetrunkenen Kühlschrank und hatten für jede Lage einen Trinkspruch parat, etwa „Wenn's Radl nimma mag, mach ma eine Pause und trinken eine Wodka Prause.”

Ihnen war außerdem klar: Wenn sich die Verantwortlichen mit dem Radweg zwischen Zell und Edenried genauso beeilen wie mit dem Kulturgraben, dann kann man vielleicht in 40 Jahren dort mit dem E-Bike fahren. Das Zell neuerdings nicht nur einen Hafen, sondern auch einen Flughafen mit dem Kürzel „GBK” (Griesbeckerzell) hat, davon handelte das nächste Stück.

Ein Schwabe (Oliver Stief) und ein Franzose (Michael Kopp) hatten jeweils Holzklasse und erste Klasse gebucht, was zur Folge hatte, dass der Schwabe in der Holzklasse sich mit einem Strick beim Start befestigen musste. Schwimmflügel statt Rettungsweste mussten reichen. Der Passagier in der ersten Klasse des Flugzeugs, gebaut von Premium Erotic und in den Diensten der DönAir hingegen bekam von der „unrasierten” Stewardess (Stefan Kopp) ein veganes Gericht, gekocht von Alfons Schuhbeck aus dem Knast in Landsberg.

Der Flug nach Rio musste aber in Griesbeckerzell eine ungeplante Zwischenlandung machen, da sich ein Klimakleber, ebenfalls gespielt von Stefan Kopp auf der Tragfläche „angepappt” hat. Außerdem stand Landebahn 1 nicht zur Verfügung, da ein Mähdrescher diese blockierte. Die Passagiere verließen das Flugzeug, um sich zu stärken und um im angrenzendem Einkaufszentrum bei der charmanten Verkäuferin, gespielt von Michael Kopp, etwas Geld auszugeben.

Zum Zeitvertreib wurde eine Radtour in Zahling mit den Bikes von Zweirad Bradl oder eine Rafting Tour im Kulturgraben, die bei Hochwasser auch bis zur Hauptstraße gehen kann, angeboten. Die Entfernung des Klimaklebers auf der Tragfläche durch den Flughafenmitarbeiter und Jäger (Ludwig Sturm) gestaltete sich extrem schwierig, da der Klimaaktivist den neuen Klimakleber von „Seitenbacher” verwendet hat.

Nach seinen Comeback-Erfolgen bei „Wetten, dass...” durfte auch der Auftritt von Wolfi Koppschalk in der Sendung „Was soll denn das” nicht fehlen. Nachdem Merkel, Söder und sogar von Guttenberg schon in Zell waren, ließen es sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz (Daniela Seidl) und Außenministerin Annalena Baerbock (Ramona Kopp) nicht nehmen, in die Faschingshochburg zu kommen.

Scholz versuchte musikalisch mit „Ein Olaf steht im Walde ganz still und stumm” und Baerbock mit ihrer Hymne „Annalena” auf sich selbst zu punkten. Koppschalk ging auch auf die Themen Fifa, Ex-Verteidigungsministerin Lambrecht, Corona und Bundeswehr ein und stellte dabei fest, dass auch der Krieger- und Soldatenverein Griesbeckerzell zur militärischen Unterstützung seine Kanone der Bundeswehr stiften will.

Anschließend zeigte die Faschingsgesellschaft in ihren Gewändern und Tänzen den mexikanischen Feiertag „Dia de los muertos”, was so viel heißt wie „Tag der Toten”.

Mit Ranchid (Dominik Plank) und einem Finanzbeamten (Tobias Plank) ging es dann mit dem 9-Euro-Ticket durch Deutschland. Ranchid stieg im Hauptbahnhof Radersdorf ein und wollte über Aichach mit dem ICE nach Griesbeckerzell sowie weiter nach Affing. Der Zug hatte jedoch etwas Verspätung wegen einer Krötenwanderung am Hieslinger Weiher. Wunderbar wurde die Rolle des Schaffners von Richard Plank verkörpert, der dabei Hans Moser in seiner Sprache und Gestik imitierte.

Auch die Schindbachtaler „Immer-Rausch-Kapelle” ließ es sich nicht nehmen, angeführt von deren Kapellmeister Wolfgang Kopp, der Narrensitzung einen musikalischen Gruß abzustatten. Ausgestattet mit Gummistiefeln, Bier und Schnaps zogen sie mit dem Lied „Ahoi, ahoi, der Schindbach ruft, wir spuin jetzt auf”, nach der Melodie des Bozener Bergsteigermarsches, in den Saal ein. Gemeinsam wurde dann noch „Einst ging ich am Ufer des Schindbach” gesungen, eher die Kapelle wieder von der Bühne „torkelte” .

Die Sieben steilen Zwerge, die sich um die Gunst des Schneeflittchen (Michael Kopp) bemühten, sorgten anschließend für Erheiterung. Schneeflittchen lehnte aber den Metzgerzwerg, den Friseurzwerg und andere ab, was jedes Mal mit „ui, ui, ui” quittiert wurde. Ihre Wahl fiel am Ende auf Zwerg Konrad, der mit einem Träger Bier und im Trikot der Löwen um die Hand der „schönsten im ganzen Land” anhielt. Als weit nach Mitternacht das große Finale bevorstand, waren die Garden von ihren Auftritten in Hollenbach und Inchenhofen wieder zurück. Es wurde noch einmal der Sommer, angepriesen. Der ist am schönsten am Ballermann auf Mallorca. Jürgen Drews, Mickey Krause, dazu Layla (darf man in Zell spielen) und 40 Jahre Die Flippers versammelten sich zum Schluss, ehe man ein begeistertes Publikum in einem kleinen Dorf in der Nähe des Schindbachs verabschiedete. Krötenwanderung zwingt ICE zum Stopp in Hiesling Hinter den sieben Bergen, bei den sieben steilen Zwergen

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