Genau das ist jetzt das Problem: „Unsere Lehrerinnen und Lehrer müssen in den nächsten Tagen erst mal herausfinden, wie weit die Kinder denn sind”, sagt Ritzel. Was sie befürchtet: Kinder, die vor der Corona-bedingten Schließung der Schulen schlecht waren, werden vielleicht noch weiter abgerutscht sein, weil es ihnen an pädagogisch angeleitetem Üben fehlt. Die Klassenprimusse könnten ihren Vorsprung zumindest behalten.Gestern früh um 8.15 Uhr kamen die Kinder in Zell aus dem digitalen Off zurück: Seit dem 19. Dezember hatten sie kein Schulhaus mehr von innen gesehen, seit 11. Januar erhielten sie Distanzunterricht, hauptsächlich über Laptop, E-Mail oder Videochats. „Wir Lehrer sind schon sehr froh, die Kinder jetzt wieder persönlich zu sehen”, freut sich Ritzel. Auch wenn nur jeweils eine Hälfte der Klasse körperlich anwesend sein darf; die andere Hälfte bleibt daheim und ist am nächsten Tag dran.In manchen Schulen gibt es abhängig von der Gruppengröße sowohl Klassen, die im Wechselunterricht sind, als auch Klassen, die kompletten Präsenzunterricht haben. Ecknach hat keine Platzprobleme: „Wir haben große und genügend Schulräume. Wir können die erforderlichen Mindestabstände von 1,5 Metern zwischen den Kindern einhalten”, erklärt Grundschulrektorin Barbara Hierdeis. Alle 138 Kinder werden gleichzeitig und nach regulärem Stundenplan beschult. Eine nicht nur organisatorisch große Erleichterung. Natürlich gelten Lüftungsvorgaben und die Maskenpflicht. Die sorgte offensichtlich an manchen Schulen für Verwirrung. Lehrer bekommen sogenannte „medizinische Masken” (also die blauen mit Nasenspange) gestellt, können wahlweise aber auch FFP-2-Masken tragen. Für Kinder reicht laut Bayerischem Kultusministerium eine Alltagsmaske, auch Communitymaske genannt, wobei OP-Masken empfohlen werden. Manchen Eltern war im Vorfeld mitgeteilt worden, die Kinder bräuchten zwingend OP-Masken - was im Klassenzimmer für Hänseleien sorgte. In Griesbeckerzell war die Frage nach der Maske laut Rektorin Ritzel kein Problem. Die Kinder seien sie längst gewöhnt und nähmen sie ohne Murren an, beruhigt die Rektorin. Auch dass sie Abstände einhalten, gründlich Händewaschen müssten, sei eine Selbstverständlichkeit geworden. Ritzel: „Grundschüler sind da sehr pragmatisch.”