Die Ursache des Feuers sei noch unklar, erklärt Markus Bommler, stellvertretender Dienststellenleiter der Aichacher Polizei, auf Nachfrage. Er bat in diesem Zusammenhang um Hinweise aus der Bevölkerung. Die Kripo Augsburg werde nicht aktiv, ergänzt Bommler, da das Gebäude perspektivisch abgerissen werden soll. Deshalb lasse sich auch die Höhe des Sachschadens schwer beziffern.Am späteren Dienstagabend aber machte in der Stadt das Gerücht die Runde, dass Nachbarn des Anwesens inzwischen drei Jugendliche hätten benennen können, die sich kurz vor der Alarmierung im Gebäude aufgehalten haben. Die Polizei bestätigte das auf Nachfrage und präzisierte, dass eine Jugendliche zugegeben habe, sich zum fraglichen Zeitpunkt im Keller aufgehalten und eine Zigarette geraucht zu haben. Dass die womöglich achtlos weggeworfene Kippe die Ursache für den Brand war, wollte der Polizeisprecher gestern nicht bestätigen. Die Ermittlungen dauern an.So oder so war der Pilsstadel gestern in aller Munde, fast wie früher. In den vergangenen Jahren gab es von Anwohnern immer wieder Klagen über Lärm aus der „Dornröschen-Immobilie”. Wie sich bestätigt hat, nutzten Jugendliche das leerstehende Gebäude als Rückzugsort. Die Geschichte mit der Zigarette würde also passen. So hatte es Markus Bommler schon am Nachmittag vermutet. Laut den Aichacher Brandbekämpfern befanden sich in den Räumen allerlei alte Möbel, Ordner und Zeitschriften.Vor allem in den 1980er Jahren hatte der Pilsstadl in der Paarstadt regelrechten Kultstatus, meist herrschte dichtes Gedränge in den verschiedenen Gastro-Bereichen. Insbesondere im Fasching ging es bis in die Morgenstunden hoch her. Das endgültige Aus kam 1996, ironischerweise mit einem Brand. Spätere Versuche, das Lokal wiederzubeleben, scheiterten.Für viel Aufregung sorgte die Idee eines „Swinger-Clubs”, die 2002 sogar zu einer Unterschriftensammlung führte. Mit Blick auf die geltende Rechtslage und die Erfahrungen, die die Gemeinde Affing im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für den Swingerclub in Mühlhausen gemacht hatte, sahen sich die Stadträte außer Stande, das Projekt zu verhindern. Anschließend wurde es, abgesehen von theoretischen Diskussionen über die faktische Zulässigkeit eines Bürgerbegehrens gegen einen rechtmäßigen Genehmigungsbescheid, ruhig um den Pärchenclub an der Paar, bis sich die Sache selbst in Rauch auflöste. Der Eigentümer gab die Genehmigung für die Nutzungsänderung von sich aus zurück und wollte noch einmal gastronomisch durchstarten.Auch 2009 gab es noch einmal den Versuch, den Pilsstadl zu reaktivieren. Unter anderem sollten ein Tanzkeller und ein Steak-Restaurant eröffnet werden. Am Ende wurde es doch ruhig um den legendären Gastrobetrieb. Seitdem stand das Haus leer.