Tierisch viel Freude an ihren neuen Welpen haben etwa Angela Ziegler, die in Aichach den Friseursalon Cutwoman betreibt und nun stolze Besitzerin von zwei Bulldoggen ist, und die Oberbernbacherin Elke Schroll, bei der zum Eurasier Wolf-Mecky vom Hexenberg und dem weißen Großspitz Benno vom Bayerischen Rigi nun noch der 13 Wochen alte Erik vom Koboldsgrund gekommen ist. Die beiden Frauen darf man wohl als hundeerfahren bezeichnen. Jahrelang schon halten sie Vierbeiner als Begleiter. Daher ist es für sie nicht das große Problem, einen Welpen aufzunehmen und ihm die Welt zu zeigen, obwohl Hundeschulen geschlossen sind. Bei Angela Ziegler ist die 14 Wochen alte Aura schon das dritte Hundebaby. Über zwei Jahre habe sie schon nach einem Welpen geschaut, jetzt habe es geklappt. „Ein echter Glücksgriff” sei die kleine Bulldogge. Als klar geworden sei, dass es heuer keine Urlaubsreise geben werde, habe sie entschieden, Gelegenheit und Zeit zu nutzen, um sich um den Welpen zu kümmern. Lächelnd meint sie: „Ein kleiner Hund ist einem Menschenkind recht ähnlich - nur, dass er keine Windeln anhat.” Ihre Aura sei schon stubenrein. Erziehungssache, meint die Friseurmeisterin. Cleo, ihre ältere Bulldogge, hat sie „aus einer Zucht rausgerettet, die war eine Gebärmaschine”, erzählt Ziegler. Und damit kommt sie auf ein Thema, das sie sowie die Hundehalterin und Tierschützerin Elke Schroll, die Geschäftsführerin des Tierschutzvereins Augsburg und Umgebung, Sabina Gassner und Hundetrainerin Sonja Stangl „ganz übel” finden: Welpenhandel. Besonders übers Internet und aus osteuropäischen Ländern. Die Oberbernbacherin Elke Schroll, die sich im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) und in der Kynologischen Zuchtgemeinschaft Eurasier (KZG) engagiert und vor allem mit ihrem Großspitz Benno schon zahlreiche Preise eingeheimst hat (wir berichteten), beobachtet mit großen Sorgenfalten, wie der Welpenhandel im Internet floriert und für „Modehunde” horrende Preise gezahlt werden. „Das sind ganz arme Tiere”, weiß Schroll, viel zu früh der Mutter weggenommen, ohne Sozialisierung und oft krank. Vor allem Letzteres führt häufig zu immensen Tierarztkosten. Wenn dann auch noch die Erfahrung fehle, einen Welpen zu erziehen, werde der Wunsch nach einem treuen Begleiter oft zum Alptraum. Dann werde das Tier weder stubenrein noch folgsam. Schroll rechnet damit, dass „50 Prozent der jetzt angeschafften Tiere mit der ersten Urlaubswelle im Tierheim landen”.