Ein Blick in das Gästebuch zeige, dass die Besucher aus dem gesamten süddeutschen Raum kamen, aber auch aus Hamburg, Nordrheinwestfalen, Hessen, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen. Einige Besucher reisten aus dem Ausland, unter anderem aus Ungarn, Italien und den Niederlanden, an. Allerdings nicht so zahlreich wie früher. Corona ist auch der Grund, warum Kastellanin Brigitte Neumaier einerseits nicht ganz glücklich, letztlich mit dem Ergebnis aber doch sehr zufrieden ist. „Wir konnten die Ausstellung erst drei Wochen später eröffnen und mussten dann auch noch eine Woche früher schließen”, blickt sie zurück. Noch problematischer fand sie, dass aufgrund der Zugangsbeschränkungen keine Busgruppen kamen und nur einige wenige Führungen für Kleingruppen stattfinden konnten. Außerdem entfiel das gesamte Rahmenprogramm mit Vorträgen und Konzerten. „Dafür haben wir ein tolles Ergebnis”, sagt sie. Bürgermeister Klaus Habermann ist sich sicher, dass das Sisi-Schloss auch von der Bayerischen Landesausstellung „Stadt befreit” profitiert hat. „Das Schloss ist zusammen mit dem Burgplatz in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt, weil sich hier die Wurzeln der Wittelsbacher befinden”, betont Habermann und hofft, dass sich darauf touristisch in den kommenden Jahren aufbauen lässt. Nachbildungen von Kleidern der Kaiserin leiteten von der Dauerausstellung in die Sonderausstellung über. Die beschäftigte sich in diesem Jahr mit Sisis Familie: ihren Eltern Herzog Max in Bayern, dem früheren Besitzer des Wasserschlosses Unterwittelsbach, und seiner Gemahlin Herzogin Ludovika, den zahlreichen Geschwistern sowie ihrem Gemahl Kaiser Franz Joseph I. und den gemeinsamen Kindern. Anhand von Originalexponaten wie einer Zither von Herzog Max und Gemälden wurden deren Leben und Wirken dargestellt, teilweise tragische Schicksale, aber auch bemerkenswerte Leistungen beleuchtet. So gründete ihr Bruder Carl Theodor 1895 in München eine Augenklinik. Das Sisi-Schloss bleibt jetzt bis zum Frühjahr geschlossen; alle Ausstellungen und Messen dort sind abgesagt. Kastellanin Brigitte Neumaier freut sich jetzt schon auf die neue Sonderausstellung mit dem Titel „Elisabeth und Maria Theresia - Frauenpower im Hause Habsburg”. Sie wird zu sehen sein von 8. Mai bis 31. Oktober 2021. Die neue Dauerausstellung ermöglicht facettenreiche Einblicke in Elisabeths Leben von der Kindheit bis zum Tod und geht der Frage nach, wie der Mythos „Sisi” entstand. In einer multimedialen Inszenierung erleben die Besucher Sisis unbeschwerte Kindheit, auf die die Zwänge des Wiener Hofes folgten. Ein Raum widmet sich Elisabeths Schönheitskult. Ein „magischer Spiegel” gibt Geheimnisse der Kaiserin preis. Dafür genügt es, die Bürste oder den Handspiegel am Schminktisch zu berühren. Auch Duftproben gehören dazu. Auch dem Thema Reisen ist ein eigener Raum gewidmet, an einem Kartentisch können Besucher die Reisen von Kaiserin Elisabeth nachvollziehen. Im letzten Raum schließlich dreht sich alles um ihren tragischen Tod, der Sisi bald unsterblich machte. In den sieben Räumen können die Besucher zum Teil selbst aktiv werden, Informationen abfragen, Hörstationen nutzen oder in ein Kleid schlüpfen.