In der Tat forderte Organisatorin Michaela Königsberger zu Beginn der Veranstaltung auf, sich mittels Applaus zu melden, wenn man aus dem Raum Aichach komme. Während sich für die Paarstadt nur eine kleine Gruppe meldete, war der Landkreis Augsburg deutlich hörbarer. Auch Demonstranten aus Unterfranken wurden begrüßt. Die Stimmung auf dem Exercierplatz an der Schrobenhausener Straße war relativ entspannt, die Schar der Demonstranten gemischt: Radikale Rechte gaben sich im Publikum nicht zu erkennen. Mit mehreren Vertretern war aber die AfD in der Menge auszumachen, während sich Grüne in der Protestgruppe zeigten. Alle Altersgruppen waren vertreten, Peace-Fahnen und Gandhi-Schilder wurde ebenso hochgehalten wie Hinweise auf „Kindesmisshandlung” durch das Tragen von Masken oder die „Söder-Diktatur”; die einen trugen Ökoklamotten, andere Fußballtrikots und einer kam als Tod verkleidet. „Wir sind nicht rechts. Wir sind nicht links. Wir sind die Mitte”, beschrieb Michaela Königsberger die Gruppe der Demonstranten. Sie habe früher CSU gewählt, „was mir heute leid tut”. Derzeit ist in ihren Augen keine Partei wählbar. Die „Querdenker” seien keine Verschwörungstheoretiker. Vielmehr seien es die Politiker, „die uns in einer Verschwörung halten”. Die Protestgruppe am Rand des Volksfestplatzes machte immer wieder lautstark auf sich aufmerksam, mal mit Hupen, mal mit Zwischenrufen. Namentlich wurde vom Podium immer wieder Wolfgang Holzhauser angesprochen. Der frühere stellvertretende Vorsitzende der Aichacher SPD ist auch Mitinitiator der Facebookgruppe „Wir in Aichach”. Die hatte in den Tagen vor der Demonstration distanzierende Statementes von Politikern und Bürgern zur „Querdenken”-Veranstaltung gesammelt. Außerdem legten sie eine Erklärung vor, in der es unter anderem heißt: „Auch wenn die Botschaften von Corona-Skeptikern, Corona-Leugnern oder ,besorgten Eltern' auf den ersten Blick einen guten Klang haben, stecken fragwürdige Thesen mit weitreichenden Konsequenzen dahinter. Konsequenzen für besonders betroffene und schützenswerte Menschen in unserer Gesellschaft, aber auch für unsere Gesellschaft als Ganzes.” Von einem Besuch der Demonstration solle man auch angesichts der Redner absehen. Über 1200 Menschen, überwiegend aus dem Raum Aichach, haben diesen Aufruf unterzeichnet. Landrat Klaus Metzger hat ebenfalls einen Beitrag für die Facebookseite „Wir in Aichach” verfasst. Er verfolgte die Demonstration außerhalb des Geländes.