Eines der Hilfsangebote für die Opfer ist das Frauenhaus. Der Landkreis Aichach-Friedberg beteiligt sich finanziell am Augsburger Frauenhaus. Dort gibt es - unter geheimer Adresse - 21 Plätze, die zunächst auf 24, langfristig auf 30 aufgestockt werden sollen. Im Jahr 2019 haben dort 60 Frauen und 91 Kinder vorübergehend eine Bleibe gefunden. Im Durchschnitt bleiben sie drei bis vier Monate in der Einrichtung. Die Suche nach einer neuen Wohnung ist auf dem angespannten Markt schwierig, besonders für Ausländerinnen. Ein weiteres Projekt, „Second Stage”, wurde dafür ins leben gerufen und hat auch schon erste Erfolge erzielt. Rechnerisch ist der Landkreis Aichach-Friedberg mit drei Plätzen am Frauenhaus beteiligt, durch die Erweiterung werden es vier sein. Der Beitrag erhöht sich von 50.000 Euro im Jahr 2020 auf 70.000 Euro im Jahr 2021. Dass bayernweit mehr Plätze in Frauenhäusern nötig sind, ist längst bekannt. In Augsburg mussten im vergangenen Jahr 133 Frauen abgewiesen werden, wobei durch eine gute Vernetzung der Einrichtungen untereinander versucht wird, die Frauen in andere Häuser zu vermitteln, in denen gerade Plätze frei sind. Marion Brülls (Grüne) warf im Sozialausschuss die Frage auf, ob der Landkreis angesichts der dringend nötigen Plätze über ein eigenes Frauenhaus nachdenken müsse. Birgit Gaile, Leiterin der Augsburger Einrichtung, wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die städtische Anonymität möglicherweise geeigneter ist als eine Einrichtung auf dem Land.