Bisher war es so, dass der zuständige Fahrdienstleiter mit einem Blick auf die Strecke überprüfte, ob ein Gleis frei ist oder nicht. Jetzt unterstützt laut Bernd Honerkamp von DB eine neue Technik den Mitarbeiter bei dieser Überprüfung. Sollte das Gleis durch einen Zug belegt sein, wie es bei dem Unglück im Mai 2018 der Fall war, blockiert die Technik die Einfahrt. „Wir sprechen dabei von einer Technischen Unterstützung Fahrweg (TüFa)”, erklärte der Bahnsprecher jetzt auf Nachfrage. Anfang Mai hat die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) zudem ihren Abschlussbericht zum Aichacher Zugunglück veröffentlicht. Die BEU sprach sich in dem Bericht dafür aus, den Bahnhof in der Paarstadt mit einer selbsttätigen Gleisfreimeldeanlage nachzurüsten. Wie Bernd Honerkamp vom DB-Regionalbüro München auf Nachfrage mitteilt, handelt es sich beim jetzt nachgerüsteten TüFa-System jedoch nicht um eine Gleisfreimeldeanlage. Bereits Ende 2019 begannen die Nachrüstungsarbeiten am Aichacher Stellwerk. Viel zu sehen war dabei allerdings nicht. Denn bei der Umrüstung handelte es sich vor allem um Arbeiten rund um die Elektronik. Dabei wurden beispielsweise Kabel eingezogen und Magnete angebracht. Die neue Technik hätte ursprünglich also bereits vor Monaten Einzug halten sollen. Doch wie der Pressesprecher der Bahn jetzt erklärt, mussten zunächst alle Fahrdienstleiter eingewiesen werden. „Dies erfolgte unter Corona-Bedingungen jeweils als Einzelschulungen in den jeweiligen Schichten. Dadurch hatte sich die Inbetriebnahme ein wenig verzögert”, sagte der Bahnsprecher auf Nachfrage unserer Zeitung.