„Die Einnahmeausfälle ziehen sich durch den gesamten Haushalt”, sagte Wilhelm Rottenkolber, der Leiter der städtischen Finanzverwaltung, gestern der AICHACHER ZEITUNG. Er informierte bei der Sitzung des Finanz- und Verwaltungsausschusses am Montagabend über den gegenwärtigen Stand der Entwicklung. Demnach gibt es in vielen Bereichen weniger Einnahmen, das reicht zum Beispiel von den Kindergartengebühren über Zinsen bis hin zu Gebühreneinnahmen. Das Passamt sei zum Beispiel acht Wochen geschlossen gewesen. Das heißt keine Einnahmen, und ob es dort sogenannte Nachholeffekte geben wird, sei unklar, führte Rottenkolber aus. Etwas mehr wird er Ende Juni wissen. Dann steht fest, was die Stadt beim Einkommensteueranteil im zweiten Quartal erwarten kann. Das sei völlig offen, stellte Rottenkolber fest. Er rechnet aber auch hier mit Mindereinnahmen wegen höherer Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit. Die Einkommensteuer ist neben der Gewerbesteuer der zweite große Einnahmeposten der Stadt. Für dieses Jahr waren 13,3 Millionen Euro geplant, bei der Gewerbesteuer 9,8 Millionen Euro. Die neue Haushaltskrise tritt nun just zu dem Zeitpunkt auf, an dem die Schulden auf etwa acht Millionen Euro gedrückt werden konnten, so wenig wie seit 1977 nicht mehr.  Wie geht es nun weiter? Nur über Kredite werden die Einnahmeverlust nicht zu kompensieren sein, dafür würde es im Stadtrat wohl auch keine Mehrheiten geben. In allen Bereichen wird deshalb nach Einsparmöglichkeiten gesucht. Mit dem Halbjahresbericht zum Haushalt im September will Rottenkolber einen Nachtragshaushalt präsentieren. Dass der in diesem Jahr nötig sein wird, war schon beim Abschluss der Haushaltsberatungen Anfang Mai klar.