Mit seinen 62,6 Prozent fuhr Habermann seit seinem Amtsantritt im Jahre 1996 das schlechteste Ergebnis einer Wiederwahl ein. Bis dato waren es bei jeder Wiederwahl stets weit über 70 Prozent - auch gegen mehrere Mitbewerber. Das beste Ergebnis der CSU in diesem Zeitraum konnte gestern derweil Herausforderer Josef Dußmann mit seinen 37,4 Prozent verbuchen. „Ich glaub, des passt”, lautete sein knapper Kommentar, als er kurz nach 19 Uhr zusammen mit CSU-Fraktionschef Helmut Beck ins Landratsamt kam. Der reagierte etwas enthusiastischer. „Genial, das liegt über unserem Plan. Der Generationswechsel ist eingeläutet”, entfuhr es Beck, der natürlich auch schon die möglichen Auswirkungen auf die Zahl der Stadtratssitze im Hinterkopf hatte. Es sei die absolut richtige Entscheidung gewesen, eine Alternative zu Klaus Habermann zu bieten. Im Wahlkampf sei man stets sachlich und fair geblieben, das habe der Wähler honoriert. Wer Klaus Habermann kennt, der weiß, dass er hohe Ansprüche an sich selbst stellt. So gesehen dürfte er mit seinem Ergebnis nicht zufrieden sein. Andererseits war gestern in anderen Kommunen zu sehen, wie schwer sich Amtsinhaber taten oder gar verloren. So gesehen konnte er mit den knapp 63 Prozent dann doch zufrieden sein - zumal für eine fünfte Amtszeit. „Da kann man nicht meckern. Ich freue mich über das Vertrauensvotum”, betonte der Rathauschef denn auch. Nach vier Amtsperioden werde es schließlich nicht einfacher. Anderseits habe er im gesamten Wahlkampf keinerlei Wechselstimmung verspürt. Im Gegenteil. Viele Leute hätten ihm gedankt für seinen Fleiß und das Erreichte. Nun gelte es, weiter zu arbeiten und die laufenden Projekte umzusetzen. „Ich bin nach wie vor voll motiviert”, versicherte Habermann, der die Wahl denn auch schnell abhaken wollte. Er wolle alles tun, um in Aichach die Corona-Krise zu meistern. Sie werde sicherlich auch wirtschaftliche Auswirkungen auf die Paarstadt haben. Die besten Ergebnisse holte Klaus Habermann im Stadtgebiet von Aichach (69 Prozent in der Steub-Grundschule) sowie in Oberbernbach (73,7 Prozent) und Sulzbach (71,9 Prozent). Am Amtsinhaber vorbei zog Dußmann indes in Oberschneitbach (50,5 Prozent) sowie in Gallenbach (51,5 Prozent). Dort dürfte wohl noch immer die Windkraftdebatte eine Rolle gespielt haben. Stark war der Herausforderer aber auch in Unterschneitbach (49,5 Prozent) und Griesbeckerzell (49,5 Prozent). Auf über 38 Prozent kam Dußmann zudem bei der enorm gestiegenen Zahl der Briefwähler. Die Wahlbeteiligung lag in Aichach mit knapp 58 Prozent etwas über der von 2014 (54 Prozent). Die Ergebnisse der Stadtratswahl standen bis Redaktionsschluss nicht fest. In Gallenbach holt Josef Dußmann über 51 Prozent