Nach acht Jahren Bürgerkrieg ist Syrien ein zerstörtes Land. Vor diesem Hintergrund setzt Misereor ein Zeichen. Symbolisch knüpften Frauen Bilder an das Friedensnetz. Fast zeitgleich zum Festgottesdienst fand im Feuerwehrhaus ein Kindergottesdienst zum Thema „So geht Frieden” statt. In einem Rollenspiel wurde dabei deutlich, dass man deshalb gut auf seine Mitmenschen achten und auch Hilfe anbieten sollte. Ein Friedensnetz mit Friedenswünschen wurde geknüpft und im Anschluss im Zug zur Schule mitgetragen. Die Cantabella Kids mit einem kleinen Orchester mit Geigen, Flöten und Gitarre umrahmten den Kindergottesdienst. In der Festhalle der Grundschule begrüßten die Cantabella Kids unter der Leitung von Sandra Tucker-Halbfell die Gäste mit Friedensliedern. „Hört zu ihr großen Leut, wir alle wollen in Frieden leben”, sangen sie in einem der Lieder. Gerührt und begeistert vom Chor spendeten die Gäste kräftig Beifall. Gerührt war auch Claudette Azar, die als Gastrednerin auftrat, über den schönen Tag, der ihre Vorstellung übertroffen habe. Einen Tag zuvor hatte die Mutter, die 2012 aus Homs in Syrien vertrieben wurde, die Arbeit der Partnerorganisation „Flüchtlingsdienst der Jesuiten (JRS)” bei einer Vorabendmesse in der Pfarrkirche St. Stephan Obergriesbach vorgestellt. Auch am Sonntag stand sie für Gespräche bereit. Seit 2019 ist Azar als Assistentin des Projektleiters in Kafroun für JRS Syrien tätig. Der Gottesdienst am Samstag wurde umrahmt von einer jungen Geigengruppe um Karl Wilhelm Agatsy und an der Orgel Anna Rast. Bevor es am Sonntag in die Grundschule Griesbeckerzell zum Mittagessen ging, sprach Domkapitular Wolfgang Hacker, ein gebürtiger Griesbeckerzeller, ein Tischgebet. Federführend für die Organisation der Veranstaltung war die Katholische Landvolkbewegung mit Unterstützung von Bildungsreferentin Petra Hüttenhofer und Anton Stegmair, Leiter der Abteilung Weltkirche. Den Nachmittag über fand ein Markt der Möglichkeiten statt. An den Ständen gab es die verschiedensten Aktionen. Mit einem Projekt für Migratinnen und deren Kinder wurden zum Beispiel am Stand von „In Via” Mini-Sprachkurse angeboten. Das Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration gefördert. Gleich nebenan wurde an einer Friedenstaube gebastelt, die Federn mit persönlichen Anliegen versehen. Mit einer Reis-Aktion unterstützt der KAB-Kreisverband Donau-Paar jährlich Projekte in der „Einen Welt”. Der Erlös geht heuer an die St. Vincent Palotti Catholic School in Sambia. An einem weiteren Stand stellte Marija Jehle das Projekt des Deutsch-syrischen Hilfsvereins „Augsburg hilft Aleppo” vor. Dessen Ziel ist es, den Menschen in Syrien zu helfen, aber auch den syrischen Menschen in Augsburg durch Spenden, Arbeitsvermittlung und Sprachunterricht. Jehle ist stellvertretende Vorsitzende des neuen Integrationsbeirats der Stadt Augsburg. Der Chemiker Aslan Fadi ist mit seinen Naturprodukten mittlerweile sehr bekannt. Vor dem Bürgerkrieg geflohen, baute er sich in Affing wieder ein Unternehmen auf. Seine Aleppo-Seife wird auch im Weltladen in Aichach verkauft. Am Stand des dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) konnten die Besucher Friedensbilder gestalten. Einen Kaffee-Test mit Effekt bot der Stand von Oikocredit an. Dies ist eine globale genossenschaftliche Bewegung mit der Vision einer gerechten Weltgemeinschaft. Im Infomobil vor der Grundschule erwarteten die Besucher Spiel- und Mitmachaktionen, Infotafeln und Filmclips. Gegen Ende des Tages lud Diözesanpräses Dominik Zitzler zum offenen Singen ins Musikzimmer ein, wo die Veranstaltung einen ruhigen Abschluss fand, mit Liedern und Gebeten aus Taizé. Mehr Bilder finden Sie bei uns im Internet Gastrednerin aus Syrien zeigte sich gerührt