Längst haben sich die Kreispolitiker im Laufe des vergangenen Jahres an den Gedanken gewöhnt, dass die Defizite der beiden Krankenhäuser diese Höhen erreichen. Bei der Vorberatung des Haushalts für das Jahr 2020 im Kreisausschuss gab es deshalb kaum Diskussionsbedarf. Bekanntlich waren die Verluste in diesem Umfang überraschend gekommen. Sie gehen zumindest zum Teil auf gesundheitspolitische Entscheidungen zurück, die in Berlin getroffen werden (etwa Mindestoperationsmengen oder Pflegeuntergrenzen). Außerdem fehlt Personal, sodass Betten leer stehen müssen. In die Kritik war aber auch der Geschäftsführer geraten, dessen Vertrag schließlich aufgehoben wurde. Inzwischen haben die kommissarischen Geschäftsführer die Zahlen gesichtet. Ihr Ergebnis: Beim Beschluss für einen Nachtragshaushalt war man im Herbst noch von einem Defizit von mehr als elf Millionen Euro für das Jahr 2019 ausgegangen. Inzwischen wird der Verlust für das vergangene Jahr „nur noch” auf 8,5 Millionen Euro beziffert. Etwas ernüchtert stellte Florian Mayer (CSU) fest, dass der Schuldenstand mit 50,5 Millionen Euro inzwischen fast so hoch ist wie vor zwölf Jahren, als er seine erste Amtszeit als Kreisrat angetreten habe. Vom Tiefststand mit 31 Millionen Euro, der zwischen 2014 und 2017 erreicht wurde, ist man wieder weit entfernt. Wobei das nicht nur mit den Defiziten aus dem Krankenhausbetrieb zu tun hat: Der Landkreis hat schließlich auch die Hälfte des Krankenhauses selbst bezahlt. Einer stets wiederkehrenden Befürchtung, wonach eines der beiden Krankenhäuser geschlossen werden könnte, erteilte der Meringer eine Absage: Ein einziger Standort im Norden des Landkreises (sprich: im Neubau in Aichach) sei den Menschen im südlichen Teil nicht zumutbar. Katrin Müllegger-Steiger (Grüne) nannte den Haushaltsentwurf „ein klares Signal, dass wir beide Häuser erhalten wollen”. Sie wiederholte auch die schon mehrfach im Gremium vorgebrachte Kritik, die Krankenhäuser würden in der Presse zu negativ dargestellt.