Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.07.2019 12:00

Der gefährliche Spinner

Die Raupen   des Eichenprozessionsspinners werfen ab der dritten Entwicklungsstufe Brennhaare ab, die für Menschen unangenehm werden können. 	Foto: Polizei Schwaben Nord (Foto: Polizei Schwaben Nord)
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners werfen ab der dritten Entwicklungsstufe Brennhaare ab, die für Menschen unangenehm werden können. Foto: Polizei Schwaben Nord (Foto: Polizei Schwaben Nord)
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners werfen ab der dritten Entwicklungsstufe Brennhaare ab, die für Menschen unangenehm werden können. Foto: Polizei Schwaben Nord (Foto: Polizei Schwaben Nord)
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners werfen ab der dritten Entwicklungsstufe Brennhaare ab, die für Menschen unangenehm werden können. Foto: Polizei Schwaben Nord (Foto: Polizei Schwaben Nord)
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners werfen ab der dritten Entwicklungsstufe Brennhaare ab, die für Menschen unangenehm werden können. Foto: Polizei Schwaben Nord (Foto: Polizei Schwaben Nord)

Den Eichenprozessionsspinner gibt es freilich schon lange, für Schlagzeilen sorgt er aber erst seit einigen Jahren, in denen er sich massenhaft ausgebreitet hat. Woran das liegt? Am Klimawandel, davon sind Experten überzeugt. Mittlerweile ist der Spinner dabei, das Wittelsbacher Land zu erobern, und auch das Stadtgebiet von Aichach nimmt er zunehmend in Beschlag. Und er wird wohl längerfristig bleiben. Auf eine dauerhafte Plage richtet sich jedenfalls schon mal das Bauamt ein.

Im Bauausschuss des Aichacher Stadtrates berichtete Bauamtsleiterin Carola Küspert vom Kampf gegen den Spinner, der in einem engen Zeitfenster stattfinden muss, sobald der Befall festgestellt wurde. Sind die Raupen geschlüpft, beginnt die beste Jagdzeit per natürlichem Extrakt aus dem tropischen Neembaum. Die Spinnerraupen nehmen den Wirkstoff beim Fressen auf und verlieren kurz darauf jeglichen Appetit. Anders gesagt: Sie verhungern. Erst ab der dritten Entwicklungsstufe auf dem Weg zur Puppe und dem Schmetterling wachsen besagte Brennhaare. Hat man die Raupen bis dahin nicht „ausgehungert”, hilft nur noch Absaugen. Dazu braucht man Spezialequipment plus Schutzanzug und Atemschutz. Firmen, die das anbieten, gibt es nur wenige und die haben ihren Preis. Der Stundensatz liegt bei 220 Euro. Und diese Firmen sind ausgebucht. Zu viele Kommunen haben mittlerweile Probleme mit dem Eichenprozessionsspinner.

Mit dem biologischen Pflanzenschutz wurden heuer im Aichacher Stadtgebiet rund 300 Bäume erfolgreich behandelt. Das Spritzen geht schnell, ist in wenigen Tagen erledigt. Schwerpunkte gab es laut Küspert nicht, der Spinner ist demnach flächendeckend aktiv. Bei 57 befallenen Eichen war es zu spät für die Spritze, dort kamen die Spezial-Sauger zum Einsatz. Kostenpunkt: 5000 Euro.


Von Robert Edler
north