Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.07.2021 17:58

Alle Korfu-Fahrer des DHG müssen in Quarantäne

Von den inzwischen zurückgekehrten Schülern sei eine weitere Person positiv getestet worden und habe sich in Quarantäne begeben müssen, bekundete Landratsamtssprecher Wolfgang Müller. Zusätzlich befindet sich ein Schüler mit positivem Testergebnis derzeit noch auf Korfu in einem sogenannten Quarantäne-Hotel. Laut Gesundheitsamt haben beide bislang keine beziehungsweise nur sehr schwache Symptome. An der Korfu-Abschlussfahrt waren zahlreiche weitere Schüler aus verschiedenen anderen bayerischen Landkreisen beteiligt. Reiseveranstalter war Crystal-Tours. Wie Müller auf Nachfrage mitteilte, sind überregional bislang insgesamt sieben Positivfälle sowie mehrere Verdachtsfälle aus dieser Gruppe bekannt.

Die in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nach Aichach zurückgekehrten Reisebus-Insassen mussten sich nach ihrer Ankunft alle zunächst selbst isolieren und gestern auf den Anruf des Gesundheitsamts warten. Dies war eine Anordnung der Bayerischen Task Force Infektiologie, die vom hauptbetroffenen Landratsamt München eingeschaltet worden war, sagte Wolfgang Müller.

Das Gesundheitsamt in Aichach telefonierte schließlich mit den beiden positiv getesteten Personen aus dem Landkreis und tauschte sich mit den weiteren betroffenen Gesundheitsbehörden in Schwaben und Oberbayern aus. Letztlich kam das Gesundheitsamt zu der Einschätzung, dass eine individuelle Kontaktpersonenermittlung nicht aussichtsreich und mit Folgeinfektionen zu rechnen sei. Daher hat das Gesundheitsamt gestern entschieden, bei allen Abifahrt-Teilnehmern im Landkreis eine Kohortenisolation über 14 Tage anzuordnen. Das heißt, alle müssen in häusliche Quarantäne.

Nicht in Kohortenquarantäne müssen Genesene und vollständig Geimpfte, sofern sie aktuell gesund sind. Kurz vor Ende der Isolation wird es eine Reihentestung geben.

Die Abiturfeier kann heute dennoch stattfinden. Dazu haben sich Gesundheitsamt und Schulleitung ausgetauscht. Teilnehmen können daran nur Schülerinnen und Schüler, die nicht bei der Abifahrt dabei waren, sowie die Geimpften und Genesenen, soweit sie aktuell gesund sind. Frank Schweizer, Schulleiter am DHG, sagte gestern, für die betroffenen Schüler sei es sehr bedauerlich, dass sie an der Abiturfeier nicht teilnehmen können. Man werde versuchen, die Feier zu streamen, sofern dies technisch gelingt. Vielleicht, überlegt Schweizer, könne das Gymnasium zu einem späteren Zeitpunkt auch eine Veranstaltung in einem kleineren Rahmen anbieten. Einen Vorwurf macht der Schulleiter den Abiturienten nicht. Sie seien nicht gegen den Willen der Schule weggefahren, sondern hätten vor der Abschlussfahrt bei ihm angefragt, was er von der Sache halte. Seine Antwort: „Ihr tragt das Risiko selbst.” Jeder Schüler habe diese Entscheidung selbst treffen müssen.

Nun sei der schlechteste denkbare Fall eingetreten, was für die Schüler sehr schade sei, „weil die Abiturfeier ein einmaliges Erlebnis ist”, sagte Schweizer gestern. Schulleiter macht Schülern keinen Vorwurf


Von Verena Heisserer
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