Die nördlichsten Weideflächen der Merino-Landschafe von Christian Hartl liegen bei Thierhaupten. „Viermal im Jahr ziehen wir mit unserer Herde durch Augsburg”, berichtet er. „Dabei nutzen wir die Grünanlagen entlang des Lechs.” Die Lämmer ernähren sich im Sommer ausschließlich von den Gräsern und Kräutern der Lechheiden und der Muttermilch.”Schafwolle ist aufgrund der verzögerten Freisetzung der Nährstoffe für Pflanzen mit einer Kulturdauer von zehn bis 14 Wochen besonders gut geeignet. Außerdem sind die Schafwollpellets ein idealer Wasserspeicher, lockern den Boden auf und fördern das Bodenleben”, sagt Christian Hartl. Die Pellets können auch zum Mulchen verwendet werden. Bei Topfpflanzen werden die Pellets gleichmäßig mit Erde unter oder um den Wurzelballen eingearbeitet, im Garten vor oder nach der Aussaat auf das Beet gestreut und gleichmäßig in die obere Bodenschicht locker eingearbeitet.Die Schafe werden nach Weihnachten im Stall der Hartls geschoren. „Im Stall ist es warm und das stört die Tiere nicht. Außerdem ist die Wolle dann im Frühjahr, wenn die Schafe wieder aus dem Stall auf die Weide kommen, wieder soweit nachgewachsen, dass sie die Tiere in kalten Nächten und gegen Sonnenbrand schützt”, erläutert Norbert Pantel vom Naturschutz- und Umweltbildungsreferent des Landschaftspflegeverbands Stadt Augsburg. Die Schafwolle wird daraufhin bei einem sogenannten „Lohnpelletierer” aus der Nähe von Nördlingen zu Pellets verarbeitet.Christian Hartls Schafe produzieren pro Jahr rund zwei Tonnen Wolle, von denen er nun erstmals eineinhalb Tonnen zu Pellets verarbeiten ließ.”Leider ist die Vermarktung von Schafwolle für die Schäfer inzwischen ein Zuschussgeschäft geworden. Die alternative Verarbeitung zu Düngepellets ist ein möglicher Weg, in Zukunft die Kosten der Schafschur zu decken”, erklärt der Schäfer. Die Schafwollpellets können nach Vorbestellung direkt beim Schäfer am Hof abgeholt werden, solange der Vorrat reicht.