Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Ulrichskreuze hatten „immensen persönlichen Wert” im Leben der Augsburger

Die große Sammlung der kleinen metallenen Wallfahrtsandenken ist noch bis Ende Januar zu sehen. (Foto: Julian Schmidt, pba)
Die große Sammlung der kleinen metallenen Wallfahrtsandenken ist noch bis Ende Januar zu sehen. (Foto: Julian Schmidt, pba)
Die große Sammlung der kleinen metallenen Wallfahrtsandenken ist noch bis Ende Januar zu sehen. (Foto: Julian Schmidt, pba)
Die große Sammlung der kleinen metallenen Wallfahrtsandenken ist noch bis Ende Januar zu sehen. (Foto: Julian Schmidt, pba)
Die große Sammlung der kleinen metallenen Wallfahrtsandenken ist noch bis Ende Januar zu sehen. (Foto: Julian Schmidt, pba)

Eine „Augsburger Spezialität in der bayerischen Frömmigkeit” sind dem Bistum Augsburg zufolge die kleinen metallenen Wallfahrtsandenken: Eine große Sammlung an Ulrichskreuzen ist noch bis zum 28. Januar im Diözesanmuseum St. Afra zu sehen. Die Sonderausstellung ist Teil des Ulrichsjubiläums.

Der frühmittelalterliche Bischof Ulrich von Augsburg ist nicht nur als Bistumspatron von Bedeutung, sondern er habe auch die Frömmigkeit in und um Augsburg über die Jahrhunderte nachhaltig beeinflusst, erläutert das Bistum. Die Grundlage für die Sonderausstellung im Diözesanmuseum ist die weltweit größte Sammlung an Ulrichskreuzen, die der frühere Pfarrer von St. Ulrich und Afra, Josef Maria Friesenegger (1855-1937), in jahrzehntelanger Sammlertätigkeit zusammentrug.

Der Ulrichslegende zufolge soll während der Lechfeldschlacht 955 ein Engel eine Kreuzreliquie gebracht haben, die wiederum aus dem Holz des wahren Kreuzes gemacht worden sein soll. Das Ulrichskreuz wurde als Motiv und Frömmigkeitsobjekt in den Jahrhunderten seitdem immer wieder neu aufgegriffen.

Ulrichskreuze: „Kein bloßes Relikt der Vergangenheit”

„Die atmosphärische, humorvolle und interaktiv aufbereitete Schau ist für alle Altersstufen geeignet und lädt insbesondere Familien ein, in die Weltsicht von Menschen des 17. und 18. Jahrhunderts einzutauchen”, bewirbt das Bistum seine Ausstellung. Die Ausstellungskuratorinnen Veronika Jung und Katja Triebe betonen den „immensen persönlichen Wert”, den die Ulrichskreuze im Leben der Menschen hatten. So galten sie nicht nur als wirkmächtiger Schutz vor Viehseuche und Rattenplagen, sondern waren auch als Rosenkranzanhänger, Sonnenuhren, Taufgeschenke, Grabbeigaben und sogar Bierkrugdeckeln weit verbreitet und sehr beliebt. Und die kleinen Kreuze seien „kein bloßes Relikt der Vergangenheit”, sondern bis in die Gegenwart hinein wirkend und präsent, so die Kuratorinnen. „Anlässlich zu weltlichen, kirchlichen und privaten Jubiläen werden die Ulrichskreuze bis heute herausgegeben und verschenkt.”

Die Ausstellung richte sich insbesondere an Familien. So kann beispielsweise nach versteckten Ulrichskreuzen gegraben werden, am Multi-Touch-Tisch können Kinder Spiele spielen und mit Pilgerstäben kann der Weg zum Grab des heiligen Ulrich gegangen werden.

Die Ausstellung ist Teil des derzeit laufenden Ulrichsjubiläums. Das Bistum Augsburg erinnert an den 1100. Jahrestag der Bischofsweihe und den 1050. Todestag des Bistums- und Stadtpatrons.

Weitere Informationen zur Sonderausstellung gibt es online unter www.museum-st-afra.de. Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr, sonntags und an Feiertagen von 12 bis 18 Uhr. Montags hat das Museum geschlossen. (pm/jaf)

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