Mit Oper auf der Freilichtbühne, einem Brechtklassiker und sehr viel Neuem will das Staatstheater Augsburg in der Saison 2023/24 das Publikum locken. Am Dienstag stellten Staatsintendant André Bücker und sein Führungsteam den neuen Spielplan vor.
Für Bücker und seine Getreuen wird es die mittlerweile siebte Spielzeit sein. „Wir sind tatsächlich beieinander geblieben”, betonte Bücker die nicht geraden einfachen Umstände, unter denen das Theater arbeiten muss. „Wir sind seit 2016 im Interim”, beschrieb es der Intendant und erinnerte daran, dass man gemeinsam „einige Wirrnisse” zu überstehen hatte. Und trotzdem gebe es eine große Kontinuität im Führungspersonal und das wiederum bewirke eine hohe Qualität, lobte Bücker – und das Publikum scheint ihm recht zu geben. Obwohl die Aufführungen seit so vielen Jahren inzwischen nur in Ausweichspielstätten zu sehen sind, hält es den Theatermitarbeitern die Treue. Bücker selbst sprach am Dienstag gar von einem „enthusiastische Zuschauerzuspruch der vergangenen Spielzeit”. Dieser sei „ein großer Ansporn, auf diesem Weg weiterzumachen”.
Mit diesem Weg meinte Bücker den Versuch des Theaters, mit einer noch größeren Bandbreite noch mehr Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zu erreichen. Mit dem neuen Spielplan wolle man „die Stadtgesellschaft in ihrer ganzen Breite ansprechen”, so Bücker. Als Motto für die kommende Spielzeit hat sich das Theater dann auch „Zwischen-Menschen” ausgesucht. Dieses solle den Fokus auf das menschliche Miteinander lenken, „so wie es sowohl in den großen politischen Stoffen der Spielzeit als auch in den vielen unterhaltsamen Formaten seinen Ausdruck findet”.
Prägend für die neue Spielzeit des Schauspiels sollen Neu-Interpretationen von Klassikern sein. So findet sich im Augsburger Programm etwa – erstmals seit 30 Jahren wieder – Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder”. Aber auch Shakespeares „Romeo und Julia” und eine Bühnenfassung von „Frankenstein” sind zu sehen. Eine „umfassende stilistische Bandbreite” will das Musiktheater bieten, von Händels „Serse” über Belcanto-Opern von Donizetti und Puccini bis hin zur Uraufführung von „C:\>title Labyrinth” von Hauke Berheide, das vom Staatstheater das Etikett „immersive Kammeroper” erhalten hat. Auch in den anderen Sparten setzt das Staatstheater Augsburg – neben den großen Klassikern – auf Zeitgenössisches und Uraufführungen, so zum Beispiel mit dem Tanztheater-Stück „Charlie”, mit dem Ballettdirektor Ricardo Fernando dem großen Charlie Chaplin huldigen will, oder mit Tine Rahel Völckers Auftragsarbeit „Die gefährlichste Frau Amerikas”. Die Spielzeit eröffnen wird das zeitgenössische Schauspiel „Linda”, das am 16. September auf der Großen Bühne im Martini-Park Premiere feiert.
Die fünfte Sparte des Hauses, das Digitaltheater, arbeitet mit allen anderen Theater-Bereichen zusammen, um „innovative neue Produktionen” hervorzubringen, unter anderem eine eigene Version von Molières „Der Menschenfeind”.
Im Sommer 2024 bringt das Staatstheater gleich zwei Produktionen auf die Freilichtbühne am Roten Tor. Mit dem Musical „Sister Act” erwartet das Publikum eine „mitreißende Mischung aus Popmusik und Gospel”. Und dann gibt es mit Giacomo Puccinis „Turandot” in der Regie von Staatsintendant André Bücker nach langer Zeit wieder einen der ganz großen Opernklassiker unter freiem Himmel.
Der Kartenvorverkauf für die Spielzeit 23/24 startet am 1. Juli online über staatstheater-augsburg.de/spielplan oder beim Besucherservice des Staatstheater Augsburg, Telefon 0821/324 49 00, E-Mail tickets@staatstheater-augsburg.de.
Bereits am Sonntag, 2. Juli, ist das Publikum eingeladen, sich beim großen Theaterfest im Martini-Park auf die kommende Saison einzustimmen – mit Einblicken in die neuen Produktionen und einem Mitmach-Programm für alle. Das neu erschienene Spielzeitblatt mit allen Premierenterminen und Informationen zur Saison 2023/24 ist online unter staatstheater-augsburg.de/zwischenmenschen als Blätterkatalog verfügbar und liegt in allen Spielstätten des Staatstheater Augsburg aus.