Nach über drei Jahren konnte beim TSV Inchenhofen wieder eine Generalversammlung abgehalten werden, da sie 2020 und 2021 coronabedingt ausfallen musste. Aufgrund der besseren Lage in diesem Jahr und anstehender Wahlen trafen sich rund 60 Interessierte im Vereinslokal Voglbräu. Vorsitzender Robert Müller bat die Versammlung, den Tagesordnungspunkt Wahlen auf den 16. November zu verschieben, da noch nicht für alle Positionen Bewerber gefunden werden konnten.
Der Verein steht wieder auf absolut soliden Füßen, was Finanzen und Mitgliederzahl angeht. Das kam auch im Bericht von Kassenwartin Marion Wittkopf zum Ausdruck. Sie konnte trotz pandemiebedingter Ausfälle ein wirtschaftliches Plus melden - und das, obwohl sich der Vorstand zwischenzeitlich für die Halbierung der Mitglieder-Beiträge aufgrund ausgefallener Trainingseinheiten und Spiele entschieden hatte. Trotz der schwierigen Lage gab es weiterhin viele Spenden und die allermeisten Sponsoren zahlten ihre Werbung weiter, auch wenn keine Spiele stattfanden.
Weiterhin wurden auch in diesen fordernden Jahren einige Investitionen getätigt, beispielsweise der Bau einer Beregnungsanlage am Sportplatz (gespeist vom eigenen Brunnen), eine neue stromsparende LED-Flutlichtanlage und der langersehnte dritte Tennisplatz. Dabei flossen Zuschüsse vom BLSV, vom Bund und der Gemeinde Inchenhofen; der Dank ging hierbei auch an den anwesenden Bürgermeister Toni Schoder.
In seinem Grußwort betonte Bürgermeister Toni Schoder nochmal die Wichtigkeit von Vereinen in einer Gemeinde. Sie würden das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern und den Einwohnern Freizeitaktivitäten ermöglichen. Er selbst habe beim TSV fast alle Stufen durchlaufen vom aktiven Spieler in der ersten Fußballmannschaft über Abteilungsleiter und Mitglied der Vorstandschaft als Schriftführer. Das war „eine Schule fürs Leben“, so Schoder. Er hätte „aber nie gedacht, dass ich irgendwann mal als Bürgermeister zum TSV spreche“. Aus diesem Grunde müsse er sich auch von seinem Posten als Schriftführer naturgemäß verabschieden. Er appellierte ebenfalls an alle Anwesenden, über eine Aufgabe beim TSV nachzudenken, denn im Moment wäre dieses Engagement quasi „a g’mahde Wiesn!“
Eine kurze Zusammenfassung gaben auch die jeweiligen Abteilungsleiter. Bettina Schieder (Gymnastik) stellte alle Kurse vom Kinder- bis zum Seniorenturnen vor. Max Strobl sen. führt die Ski-Abteilung seit 50 Jahren und hofft nach coronabedingt schlechten Jahren wieder auf mehr Fahrten in diesem Winter. Roland Wanka (Volleyball) konnte vom Aufstieg der Damen in die Bezirksliga berichten, aber auch von pandemiebedingten Ausfällen. Am Sportplatz wird neben dem Beach-Feld eine neue Hütte für gemütliche Abende und Lagerung von Material errichtet. Walter Freier (Tennis) war voll des Lobes für die Vereinsführung, die 2019 nach vielen Jahren endlich den dritten Tennisplatz auf den Weg brachte, der dann 2020 eingeweiht werden konnte. Dieser ermöglicht überhaupt erst die Teilnahme am Punktspielbetrieb. So spielte zum ersten Mal jeweils ein Damen- und ein Herrenteam im Punktspielbetrieb und beide Mannschaften konnten auf Anhieb Meister in ihrer Klasse werden. Dabei wiederholten die Damen dieses Kunststück gleich nochmal eine Klasse höher. Im Moment seien acht Mannschaften im Spielbetrieb und Tennis boome allgemein. Zum Abschluss erinnerte Uli Hofberger (Fußball) nochmal an die Rückkehr der Fußballer nach 14 Jahren in die Kreisliga und den ersten Aufstieg nach 26 Jahren der Leahader (1996 stieg man in die Bezirksliga auf). Hervorzuheben sei auch das Jugendturnier, das heuer mit 36 Mannschaften nach zwei Jahren Pause wieder durchgeführt wurde. Hier hilft der ganze Verein zusammen, wenn sich mehrere hundert Menschen am Sportgelände tummeln.
Es gibt aber auch Zukunftspläne: Die Terrasse am Sportplatz soll vergrößert und das in die Jahre gekommene Sportheim saniert werden und zu guter Letzt beginnen die Planungen für 2024. In diesem Jahr wird der TSV 100 Jahre alt. Das soll laut Robert Müller natürlich gebührend gefeiert werden. Aber nicht mehr mit Robert Müller an der Spitze. Ihm fehle nach „Jahrzehnten in verschiedenen Ehrenämtern“ der Elan, die nächsten Aufgaben, insbesondere das Vereinsjubiläum, zu meistern.
Somit geht nach neun Jahren eine Ära beim TSV zu Ende, die mit einer schwierigen finanziellen Situation begann. Der „Mul“, wie Robert Müller von allen genannt wird, hat den Verein wieder auf ein stabiles Fundament gestellt und etliche bauliche Maßnahmen angeschoben. Sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin übernimmt einen Verein ohne Schulden und großem Investitionsstau.