Der Vorsitzende des Heimatkundevereins, Leonhard Knauer, berichtete, dass das Marterl an den tragischen Tod eines Wilderers erinnert, der am 3. Mai 1923 von einem Jäger auf frischer Tat ertappt worden ist. Beim missglückten Fluchtversuch wurde der in Augsburg bekannte Wildererkönig angeschossen und verblutete an der Stelle, an der jetzt das Marterl steht. Erst später stellte sich heraus, dass der Wilderkönig ein dreifacher Familienvater mit bester Jagdausrüstung war, der sich oft mit Gleichgesinnten im Pfaffenzeller Holz aufgehalten hatte. Diakon Richard Fuchs erinnerte in seinen Worten an die Tradition, Lebendigkeit und Bodenständigkeit der Marterl. Sie seien Zeugnisse der Volksfrömmigkeit und laden den Vorübergehenden zum Innehalten, zum Gebet und zur stillen Andacht ein. Just zu Beginn der Waldandacht setzte starker Regen ein - im besten Fall als Weihwasser von oben zu deuten.