Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.11.2022 09:38

LED so schnell wie möglich

Der Marktgemeinde Altomünster will im kommenden Jahr ihre Straßenbeleuchtung möglichst komplett auf LED-Beleuchtung umstellen. Zudem sollen die Nächte in Pipinsried etwas heller werden durch einige zusätzliche Leuchten. Diese beiden Beschlüsse fasste das Gremium nach einer ausführlichen und konstruktiven Diskussion. Ein Geistesblitz vom FWG-Rat Michael Stich spart Altomünster zusätzliches Geld.

Exakt 719 „Brennstellen“ können umgerüstet werden können, wie der Bayernwerke-Repräsentant Josef Bestle im Fachjargon formulierte. Das heißt auch, dass es um viel Geld geht. Bestle hat die Kosten für das Projekt auf 374▎000 Euro kalkuliert. Abzüglich der Fördermittel von Bund und Land bleiben 219▎000 Euro für das Gemeindesäckel übrig. Gleichzeitig werden pro Jahr 35▎600 Euro an Stromkosten eingespart – der Bayernwerke-Fachmann geht dabei von einem Kilowattstundenpreis von 25 Cent aus. Wohl wissend, dass die Preise steigen. Aber in den Förderformularen seien derzeit die 25 Cent noch festgeschrieben, sagte Bestle. Zusätzlich sinken die Wartungskosten jährlich um 4400 Euro. Das heißt, dass sich die Investition nach knappen fünfeinhalb Jahren amortisiert hat.

Bestle sprach von einer Stromreduktion um 142▎500 Kilowattstunden im Jahr; dabei ging er von einer Abdimmung der Straßenbeleuchtung um 50 Prozent zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens aus. Die Stromeinsparung soll 52 Tonnen CO2 einsparen.

Die Pipinsriederin Susanne Luz sprach sich generell für einen niedrigeren Wert von 2000 Kelvin bis maximal 3000 Kelvin aus, schon aus Insektenschutzgründen – der Bund Naturschutz empfiehlt 2000 Kelvin-Lampen. Amtsleiter Christian Richter wandte ein, dass eine Kommune gehalten ist, für eine gewisse Helligkeit zu sorgen.

Susanne Köhler (FDP) wollte wissen, ob eine Umrüstung auf Photovoltaik-betriebene Straßenbeleuchtung möglich sei. Bestle antwortete, dass mit einer derartigen Beleuchtung vermutlich ein Betrieb im Sommer möglich sei, nicht jedoch im Winter. Richter verwies auf die enormen Kosten einer derartigen Umrüstung, für die es auch keine Fördermittel zu geben scheint. Eine weitere heiß diskutierte Thematik war die nächtliche Komplettabschaltung von Straßenzügen. Bestle erklärte apodiktisch, dass dies nicht möglich sei. Martina Englmann (CSU) wandte ein, dass sie Kommunen kenne, in denen in den Stunden nach Mitternacht die Straßenbeleuchtung komplett abgeschaltet werde.

Die Rathausverwaltung und ihr Bayernwerk-Experte hatten sich einen Projektablauf vorgestellt, nach dem im kommenden Jahr die Umrüstung startet, sobald die Förderbescheide des Bundes und des Freistaats vorliegen. „Da wir für den größten Teil der Leuchten sowie keine Förderung erhalten, könnten wir mit deren Umrüstung doch so schnell als möglich beginnen“, wandte Michael Stich ein. Denn je eher die stromsparenden LED-Leuchten ihre Arbeit aufnähmen, umso mehr Geld könne sich die Gemeinde sparen, so Stich. Tatsächlich sind von den 719 Leuchten nur 273 förderfähig, 446 hingegen nicht. Für das Projekt sprachen sich schließlich 16 Ratsmitglieder aus, dagegen stimmten Susanne Luz, Martina Englmann, Marianne Kerle und Stefan Gailer. Stichs Vorschlag fanden hingegen alle gut.

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