Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Kommunen bilden Allianz für Tempolimit auf A8

Soll auf der A8 zwischen Augsburg und Neu-Ulm in Zukunft durchgängig ein Tempolimit gelten? Der Gemeinderat von Zusmarshausen hat sich zuletzt deutlich für eine Geschwindigkeitsbegrenzung ausgesprochen und stimmte für eine gemeinsame Resolution mit anderen Städten und Gemeinden – denn eine Telematik-Anlage lässt nach wie vor auf sich warten.

Zwischen München und Ulm war die Autobahn bis 2015 überall auf drei Fahrbahnen pro Richtung ausgebaut worden. Mit dem Ausbau wurden auch die früheren Geschwindigkeitsbeschränkungen und Überholverbote für Lastwagen aufgehoben. Seither passieren auf der A8 mehr Unfälle.

Eine durchgängige Telematik-Anlage ist zwischen München und Augsburg geplant – soll aber frühestens 2023 kommen. Zudem soll den aktuellen Plänen zufolge der Ausbau mit den elektronischen Schilderbrücken, durch die die Geschwindigkeit den Bedingungen angepasst werden soll, eben auch nicht bis nach Ulm reichen. Zwar gab es vor ungefähr einem Jahr die Ankündigung von Verkehrsminister Andreas Scheuer, die Autobahn zwischen Augsburg und Ulm solle zur Teststrecke für autonomes Fahren werden, wodurch eine Verkehrsbeeinflussungsanlage auch für den Streckenabschnitt im Westen ermöglicht werden hätte sollen – doch einer Anfrage der Grünen zufolge an das bayerische Verkehrsministerium sei diesbezüglich so gut wie nichts geschehen. Alles nur ein „großes CSU-Wahlversprechen”, so das Fazit der Grünen.

„Grundsätzlich stimmen alle beteiligten Kommunen einem Tempolimit zu”

Im Raum Augsburg wurde im vergangenen Jahr als Übergangslösung eine klassische Geschwindigkeitsbegrenzung mit einfachen Schildern umgesetzt. Seit Anfang August gilt zwischen den Anschlussstellen Friedberg und Neusäß ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern.

In mehreren Nachbargemeinden gibt es die Forderung, auch auf der weiteren Strecke der A8 in Richtung Neu-Ulm/Ulm eine Geschwindigkeitsbegrenzung einzuführen – allen voran im Markt Zusmarshausen. Der Gemeinderat sprach sich zuletzt deutlich für eine Geschwindigkeitsbegrenzung aus und stimmte für eine gemeinsame Resolution mit anderen Städten und Gemeinden.

Rückmeldung habe man bisher von Adelsried, Burgau, Dasing, Gersthofen, Günzburg und Jettingen-Scheppach erhalten. „Grundsätzlich stimmen alle beteiligten Kommunen einem Tempolimit zu”, erklärt Zusmarshausens Bürgermeister Bernhard Uhl (CSU). Manche seien für 120 Stundenkilometer, andere für 130. Dass kein Unfallschwerpunkt vorhanden sei, wie es aus dem bayerischen Innenministerium heißt, sehen alle Kommunen anders. „Neuralgische Unfallschwerpunkte und die topografische Lage rechtfertigen auch für den genannten Streckenabschnitt ein Tempolimit. Bis zur Einführung von eventuellen Telematik-Anlagen wäre die Einführung eines Tempolimits schnell und kostengünstig umsetzbar”, so Uhl. Ziel der Allianz der Kommunen solle es nun sein, „entschlossen beim Innenministerium für eine Ausweitung des Tempolimits einzutreten”. (jaf)


Von Janina Funk

Redakteurin Augsburg-Redaktion

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