Die Zeit der scharfen Rebellen-Texte in ihren Liedern und Gedichten scheint zwar für Reiner und Dietmar Panitz vorbei zu sein, dennoch bleibt ihre Art der Unterhaltung modern. Nicht mehr mit dem Schwert, sondern leichtfüßig-elegant mit dem Florett formulieren sie lässig feine Spitzen gegen das Establishment, die Finanzwelt und gegen Auswüchse der Gesellschaft. Geradezu liebevoll umhegen sie wort- und sinnreich in der Christoph'schen Pflanzhalle in Weichenberg aktuelle Missstände. Wie Aesop verseln sie übers rassistische Tierreich, wo jeder jeden frisst und stellen am Ende ironisch fest: „Der Mensch nur ist human, so steht's im Schöpfungsplan.” Die Folgen der globalen Erderwärmung personalisieren sie „am letzten Eisbär - zumindest hier im Eismeer” und lassen die untätigen Mächtigen stammeln - „Merkel und Obama: welch ein Drama”.

Reiner schwadroniert über den Hitzesommer 2015: „Ich hatte Angst, dass dem normalen Mitteleuropäer das Hirn unter der Schädeldecke verdampft.” Mit der Vergreisung der Gesellschaft packen die Alten den Fitness-Wahn aus: „Alt ist ein Mensch, der sich jeden Tag fit hält; jung ist, wer mit dem Alter nicht mehr mithält.”

Selbst wenn die Panitz-Brüder mit Worten ätzen, klingen sie spöttisch-versöhnlich: „Wir betonieren in Bayern täglich 18 Hektar Land zu, das sind 25 Fußballfelder. Für Menschen, die aus dem Urlaub zurückkommen, gibt es künftig Führungen, damit sie sich in ihrer Heimat wieder zurechtfinden.” Reiner und Dietmar versprechen den Fußballfans: „Für die WM in Katar revanchieren wir uns mit einer Winter-WM auf der Zugspitze!”