Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 27.04.2023 11:38

Heimspiel mit Schmäh und Charme

Musikalischer Mastermind   des bayerisch-steirischen Duos ist Andreas Weinek (rechts). Harry Blank fungiert als „bayerischer Übersetzer” und gefühlvoller Sänger. 	Foto: Thomas Weinmüller (Foto: Thomas Weinmüller)
Musikalischer Mastermind des bayerisch-steirischen Duos ist Andreas Weinek (rechts). Harry Blank fungiert als „bayerischer Übersetzer” und gefühlvoller Sänger. Foto: Thomas Weinmüller (Foto: Thomas Weinmüller)
Musikalischer Mastermind des bayerisch-steirischen Duos ist Andreas Weinek (rechts). Harry Blank fungiert als „bayerischer Übersetzer” und gefühlvoller Sänger. Foto: Thomas Weinmüller (Foto: Thomas Weinmüller)
Musikalischer Mastermind des bayerisch-steirischen Duos ist Andreas Weinek (rechts). Harry Blank fungiert als „bayerischer Übersetzer” und gefühlvoller Sänger. Foto: Thomas Weinmüller (Foto: Thomas Weinmüller)
Musikalischer Mastermind des bayerisch-steirischen Duos ist Andreas Weinek (rechts). Harry Blank fungiert als „bayerischer Übersetzer” und gefühlvoller Sänger. Foto: Thomas Weinmüller (Foto: Thomas Weinmüller)

Begleitet wurden die beiden Protagonisten an diesem Abend von Sonja Schroth auf dem Akkordeon und der „Steierischen” sowie von Mike B. Hardt an der E-Gitarre. Sonja Schroth konnte quasi als Vorband noch drei eigene Stücke vortragen, darunter ein Chanson vom „Schachteldeifi” und den „Systemrelevanzen-Jodler”.

Wie Andreas Weinek im Gespräch mit der AICHACHER ZEITUNG berichtete, hatte er an seinem 50. Geburtstag die Idee, er müsse noch eine Band gründen. Da sich der ehemalige Manager von Hubert von Goisern eher auf Komposition und Gitarrenspiel konzentrierte, ging er auf die Suche nach einem Sänger. Seine Frau war zu dieser Zeit in „Lansing” am Set von „Dahoam is dahoam” tätig und empfahl ihm den bayerischen Schauspieler und Komponisten des Titelsongs der Serie, Harry Blank.

Beide waren sich schnell über die musikalische Ausrichtung und Aufgabenteilung einig, und so nahm die steierische-bayerische Erfolgsgeschichte ihren Lauf.

Ihre Musik und Texte glänzen durch Vielseitigkeit und unterschiedliche musikalische Einflüsse. Mal ganz sanft, ruhig und nachdenklich als bayerische Chansons, dann wieder sehr temperamentvoll und mitreißend zu Country und Balaton-Sound.

Für Harry Blank war es der erste Auftritt in der Nähe seines Geburtsortes, zu dem sich alte Bekannte eingefunden hatten, etwa Roswitha Fischaleck aus Motzenhofen. Sie kennt Harry Blank noch aus seiner Schulzeit im Deutschherren-Gymnasium, wo sie seinerzeit im Sekretariat tätig war. Auch einige Freunde aus seiner Zeit bei den Pfadfindern und andere Bekannte verwandelten das Konzert zu einem Heimspiel. Zu jedem Lied hatte Harry Blank eine Anekdote parat. Musikalisch begann der Abend mit dem Song „Ostwind”, eine Mischung aus „scharfen Paprika” und Balaton, wie Harry Blank erklärte. Vor dem nächsten Lied „Gemeinsam” schwelgte er in Erinnerungen an seine Jugendzeit in Aichach und Umgebung ab. Seine erste Freundin hatte er mit 16 Jahren in Untermauerbach, deren Familie brachte er mit seiner 80er Eis vom Milano mit und drehte seine Runden auf dem Moped in Wollomoos.

Zu der Kategorie nachdenklich und melancholisch zählten die anschließenden Lieder „Gemeinsam” und „Woana”, in denen es zwar auch um die Schönheit des Lebens ging, aber zugleich um das „Weggehen”. Temperamentvoll wurde es mit „Bella Ciao”. Dieser Song sei wohl das politischstes Lied in ihrem Programm und eine Hymne für Freiheit und Widerstand in der Welt der heutigen Zeit. Auch seine italienischen Sprachkenntnisse konnte er dabei zum Einsatz bringen.

Nach der Pause kamen zunächst wieder etwas ruhigere Töne mit „Dankeschön” und „Dahoam”. Harry Blank ging auf die auf die wunderschönen 80er Jahre in seiner Heimatstadt Aichach und die Zeit bei den Pfadfindern ein. Mitreißend wurde es dann wieder beim Song „Die Gluat”. Es sei ein Lied für den Aufbruch und die Ermutigung, niemals aufzugeben, gerade während und nach der Corona-Zeit, sagte der 60-jährige Andreas Weinek.

Dass es bei aller Verwandtschaft der bayerischen und steirischen Sprache auch Differenzen gibt, erklärte das Duo beim Lied „Nussbaum”. Der Versuch, das Wort „Stühle” mit „Stial” ins Bayerische zu Übersetzen, schlug fehl. Im Steirischen bezeichnet das die Hörner junger Rinder.

Das Publikum erlebte einen wundervollen, nachdenklichen und unterhaltsamen Abend, geprägt von einer Mischung aus abwechslungsreicher Musik und Geschichten. Ohne eine Zugabe durften BlankWeinek natürlich nicht abtreten. Mit „Cowboys und Indianern”, in dem es um das Aufwachsen auf dem Land geht, war dann endgültig Schluss.

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