Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 14.10.2022 22:39

Gallenbacher Gallier

Blicken der Saison mit gemischten Gefühlen entgegen:   Simone Westermair und die Tagbergschützen Gundelsdorf starten am Sonntag in die neuen Schießzeit der Oberbayernliga West. 	Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Blicken der Saison mit gemischten Gefühlen entgegen: Simone Westermair und die Tagbergschützen Gundelsdorf starten am Sonntag in die neuen Schießzeit der Oberbayernliga West. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Blicken der Saison mit gemischten Gefühlen entgegen: Simone Westermair und die Tagbergschützen Gundelsdorf starten am Sonntag in die neuen Schießzeit der Oberbayernliga West. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Blicken der Saison mit gemischten Gefühlen entgegen: Simone Westermair und die Tagbergschützen Gundelsdorf starten am Sonntag in die neuen Schießzeit der Oberbayernliga West. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Blicken der Saison mit gemischten Gefühlen entgegen: Simone Westermair und die Tagbergschützen Gundelsdorf starten am Sonntag in die neuen Schießzeit der Oberbayernliga West. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)

Bei dem Asterix-Vergleich muss Mannschaftsführer Hermann Brandmair lachen, findet ihn aber gar nicht mal so abwegig. Schließlich kommen - anders als in den teils üppig verstärkten Auswahlen der Konkurrenz - sämtliche sechs Jagdlust-Schützen aus dem Aichacher Ortsteil. Brandmair, Daniel Greppmeir, Stefan Jung und Sarah Ampenberger sind der Kern der Mannschaft. Sie alle standen bereits beim letzten Gallenbacher OBL-Gastspiel vor einigen Jahren an den Ständen. Weil ein Ensemble in der oberbayerischen Eliteklasse aus fünf Schützen bestehen muss und ein Ersatz durchaus von Vorteil ist, stoßen die erst 20-jährige Leonie Marie Gail und Regina Weichenrieder zum Quartett dazu.

Das nötige Personal zu finden, war jedoch keinesfalls die größte Schwierigkeit. Das Schützenheim in dem 500-Seelen-Dorf ist zwar mit vollelektronischen Schießständen ausgestattet; allerdings nur mit deren acht. Für die Oberbayernliga sind elf vorgegeben. Die Gallenbacher fanden in einem anderen kleinen Ort sportliches Obdach - sie tragen ihren Heimkampf in Friedberg-Harthausen aus.

„Sie haben uns voll unterstützt. Eine ganz tolle Sache”, sagt Brandmair über die Kleinkaliberschützen, an deren Ständen es gleich zum Auftakt am Sonntag geht. Und das umgehend gegen zwei der - um im Vergleich zu bleiben - römischen Lager der Liga. Denn sowohl Unterstall 2 (10 Uhr) als auch Großinzemoos (15 Uhr) gelten als heiße Aufstiegsanwärter. Speziell die zweite Mannschaft des Zweitligisten Unterstall ist hochwertig aufgerüstet worden; das Ziel ist ganz klar die Bayernliga.

„Es wird nicht ganz einfach”, stellt auch Brandmair fest. Nicht nur der Gegner wegen, sondern auch „weil es einfach etwas anderes ist, Mann gegen Mann zu schießen”, sagt er. Gleichzeitig betont der Kapitän, dass er und seine Kollegen die unverhofften Auftritte in der Oberbayernliga genießen wollen: „Wir freuen uns richtig auf die Wettkämpfe.” Ob sie denn im gallischen Dorf Gallenbach auch einen Kessel mit Zaubertrank aufgesetzt haben? „Nein”, antwortet Brandmair lachend, „aber wir werden einen brauchen.”

Mit verhaltenen Erwartungen geht auch Tagberg Gundelsdorf in die Schießzeit. „Ich erwarte eine Saison wie unsere Vorbereitung: sehr durchwachsen”, sagt Gottfried Schmid, Tagbergs Sportlicher Leiter. Wegen Corona-Erkrankungen in der eigenen Mannschaft, aber auch bei den Gegnern, kam nur ein einziger Test-Wettkampf zustande. Deshalb mussten sich die Gundelsdorfer notgedrungen mit internen Matches behelfen.

Der an eins gesetzte Roland Obermaier musste sich zudem im Sommer einer Schulteroperation unterziehen. Am Sonntag in Mering (10 Uhr gegen Mering, 13.30 Uhr gegen Alberzell) will er trotzdem dabei sein. „Wir werden sehen, wie es bei ihm geht”, kommentiert Schmid. Seine Tochter Marina Settele wird indes fehlen - jedoch aus erfreulichen Gründen: Sie erwartet ihr erstes Kind. Nachwuchsschützin Patricia Stelz hat eine Ausbildung angetreten, steht deshalb nicht zur Verfügung. Topschützin Viktoria Ammler kann aufgrund ihres dualen Studiums nur im Notfall aushelfen.

Als arrivierte Schützen sind so Obermaier, Michaela Meier und Simone Westermair übrig. Deshalb rücken die Nummer eins und zwei der zweiten Mannschaft in den OBL-Kader auf. Sie müssen sich akklimatisieren, merkt Schmid an, schließlich sei das direkte Duell mit Zuschauern im Rücken Neuland für die jungen Schützinnen Lea Schmid - Gottfried Schmids zweite Tochter - und Maria Heigemeir. Gerade ihnen hätten die Vorbereitungswettkämpfe geholfen.

Auch Michael Schaitz hat bislang keine Erfahrung im Modus Mann gegen Mann gesammelt. Der 32-jährige Neuzugang aus Diedorf habe bislang aber einen positiven Eindruck hinterlassen, betont Schmid. „Er hat seine Sache in der Vorbereitung gut gemacht.”

Es hängen nichtsdestotrotz viele Fragezeichen über der Pfarrer-Kessler-Straße im Pöttmeser Ortsteil. Der Sportliche Leiter will sich daher am Sonntag vom Auftritt seines veränderten Ensembles überraschen lassen, gibt als Saisonziel „einen Mittelfeldplatz” aus: „Nach vorne haben wir keine Hoffnung, nach hinten hoffen wir”, ergänzt er lachend. Veränderungen bei den Tagberg-Schützen


Von David Libossek
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