Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 01.04.2024 10:15

Freunde Gottes in guten wie in schlechten Zeiten

<b>Nur der Schein der Kerzen</b> erhellte das Kirchenschiff der Aichacher Stadtpfarrkirche zu Beginn des Ostergottesdienstes am Samstagabend. Weit über 1000 Gläubige feierten die Auferstehung Jesu bei den angebotenen Gottesdiensten mit. (Foto: Erich Hoffmann)
Nur der Schein der Kerzen erhellte das Kirchenschiff der Aichacher Stadtpfarrkirche zu Beginn des Ostergottesdienstes am Samstagabend. Weit über 1000 Gläubige feierten die Auferstehung Jesu bei den angebotenen Gottesdiensten mit. (Foto: Erich Hoffmann)
Nur der Schein der Kerzen erhellte das Kirchenschiff der Aichacher Stadtpfarrkirche zu Beginn des Ostergottesdienstes am Samstagabend. Weit über 1000 Gläubige feierten die Auferstehung Jesu bei den angebotenen Gottesdiensten mit. (Foto: Erich Hoffmann)
Nur der Schein der Kerzen erhellte das Kirchenschiff der Aichacher Stadtpfarrkirche zu Beginn des Ostergottesdienstes am Samstagabend. Weit über 1000 Gläubige feierten die Auferstehung Jesu bei den angebotenen Gottesdiensten mit. (Foto: Erich Hoffmann)
Nur der Schein der Kerzen erhellte das Kirchenschiff der Aichacher Stadtpfarrkirche zu Beginn des Ostergottesdienstes am Samstagabend. Weit über 1000 Gläubige feierten die Auferstehung Jesu bei den angebotenen Gottesdiensten mit. (Foto: Erich Hoffmann)

Ostern ist das älteste und höchste Fest im Kirchenjahr. In der Osternacht am vergangenen Karsamstagabend und am frühen Ostersonntagmorgen feierten die katholischen und evangelischen Christen im Wittelsbacher- und Dachauer Land die Nacht der Nächte – den Sieg Jesu Christi über den Tod.

Am zuvor gesegneten Osterfeuer wurde die diesjährige Osterkerze von Stadtpfarrer Herbert Gugler entzündet und unter dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi” („Licht Christi”) erfolgte der Einzug in die dunkle Stadtpfarrkirche. Der Ruf gehört zu Beginn der Osternacht zur Lichterfeier und soll zum Ausdruck bringen, dass Licht die Dunkelheit durchdringe. Danach wurde das Licht Christi von den Ministranten an die Gläubigen in der bis auf den letzten Platz besetzten Stadtpfarrkirche verteilt.

Mit jeder brennenden Kerze wurde der Kirchenraum heller – ein eindrucksvolles Bild. Die ausgewählten Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament zeigten das Heilswirken Gottes in den verschiedenen Zusammenhängen der Geschichte auf. Mit dem Gloria, bei dem die Kirchenglocken erstmals nach dem Gründonnerstag wieder läuteten, wurde die Osterfreude in der Gemeinde spürbar. „Wasser ist Leben und wo das Wasser der Taufe ist, ist ewiges Leben”, sagte Stadtpfarrer Herbert Gugler und segnete das Taufwasser. Viele Gläubige hatten Körbe mit Osterspeisen mitgebracht, die ebenfalls gesegnet wurden.

Seine Osterpredigt eröffnete Stadtpfarrer Gugler mit dem Hinweis auf den FC Bayern München, für dessen Fans es heuer nicht ganz leicht war, sich mit der rot-weißen Fahne zu zeigen. Der auferstandene Jesus werde auch mit der rot-weißen Fahne dargestellt: Rot für Blut, Weiß für Unschuld. Die Deutung der Farben könne man sicher nicht für den Fußballclub anwenden, aber eine Fahne habe immer große Bedeutung. Jesus, so Gugler, lade die Christen mit seiner Fahne ein, sich als „Fans” um ihn zu scharen und ihm zu sagen: „Du bist mir wichtig. Zu dir will ich im Alltag stehen. Ich bin stolz, zu dir dank der Taufe zu gehören.” Die Fahne des Auferstandenen trägt als Zeichen das Kreuz. Dies sei für Christen Programm und stifte Zusammenhalt und Identität.

„Aber wo ist mancherorts die Begeisterung geblieben?”, fragte Gugler die versammelte Festgemeinde. Christen seien mittlerweile die Minderheit in Deutschland. Nur noch 48 Prozent gehören einer der großen christlichen Gemeinschaften an. „Sind wir wirklich immer seine Fans, seine Freunde, die in guten wie in schlechten Zeiten zueinander stehen?”, fragte der Pfarrer die Gläubigen. „Der Auferstandene hält die Siegesfahne fest in der Hand. Lassen wir uns von ihm an der Hand nehmen. Der Weg führt zwar nicht am Kreuz und Leid vorbei, aber letztendlich zum Sieg, zum ewigen Leben”, betonte der Stadtpfarrer.

Auch die Christinnen und Christen der evangelischen Kirchengemeinde in Aichach und Altomünster gedachten am Gründonnerstag und Karfreitag dem Leiden und Sterben Jesu. Noch bevor die Sonne aufging am Ostersonntag, dem Tag der Freude, um 6 Uhr früh fand in Aichach mit Prädikantin Hanne Senger das wichtigste Fest im Kirchenjahr statt. Ein Projektchor sang Taize-Lieder. Im Anschluss gab es bei frischen Broten, Kuchen, Früchten und bunten Eiern im Gemeindesaal ein Osterfrühstück mit reichlich Gelegenheit zum Austausch und gemütlichen Beisammensein. In seiner Osterbotschaft ermutigte Pfarrer Harald Baude die Gemeindemitglieder zur Hoffnung. „Tod und Trauer haben nicht das letzte Wort”, sagte Baude. Maria, die es am Ostermorgen zum Grab gezogen habe, erlebte völlig unvorbereitet die Überraschung: Sie habe das Grab leer vorgefunden. „Was ist passiert?” Baude machte deutlich, auf diese Frage gebe es keine rationale, analytische und empirische Antwort, aber eine aus dem Bauch heraus oder sogar besser aus dem Glauben heraus. „Maria findet eine Antwort und nach dem ersten Schreck erkennt sie eine Wahrheit: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden”, sagte der Pfarrer.


Von Erich Hoffmann

Freier Mitarbeiter/Fotograf

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