Am 24. August ist Barthltag. Er erinnert an Bartholomäus, einen der zwölf Apostel Jesu, dessen vermeintliche Gebeine 983 von Kaiser Otto II. nach Rom gebracht wurden. Seitdem wird der Heilige von den Katholiken in Europa verehrt. Er ist Patron der Bauern und Schäfer.

Übersetzt nämlich heißt Bartholomäus „Sohn des Furchenziehers”, also Sohn eines Bauern. Die Landleute datierten am Barthltag das Ende des Sommers. Der Tag markierte den Abschluss der Getreideernte und den Beginn der Aussaat für das nächste Jahr. An diesem Tag begannen nach bäuerlichem Verständnis die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest. Fischer verbanden mit dem Tag das Ende der Laichzeit und den Auftakt für die neue Fangsaison. Um die Zeit des Bartholomäus-Tags ausgegrabene Wurzeln von Heilpflanzen galten als besonders wirksam.

Den Barthlmarkt in Aichach dürfte es schon im 12. Jahrhundert gegeben haben, ebenso wie den Veits- und den Simon- und Judäimarkt. Der 24. August war zugleich Zinstag, an dem an die Stadt, das Heilig-Geist-Spital oder die Pfarrkirche Zinsen für entlehnte Kapitalien bezahlt wurden. Die Dienstboten bekamen ihr Erntegeld, das dann auf dem Barthlmarkt gleich wieder ausgegeben wurde, zum Beispiel für Stoffe, neue Schuhe oder die ein oder andere Mass Bier.

Vom Barthlmä-Viehmarkt 1905 ist berichtet, es seien 759 Ochsen, 203 Kühe, 70 Jungrindern und 480 Schweine aufgetrieben worden. Solches Viehzeugs wird es am kommenden Sonntag in Aichach nicht zu kaufen geben. Die 70 Fieranten, die erwartet werden, haben Textilien, Lederwaren, Modeschmuck, Haushaltswaren, Straßenbesen und Bürsten, Pflegeprodukte, Gewürze, Spielzeug und Süßigkeiten im Angebot. An den Imbissständen gibt es Bratwurst- und Steaksemmeln, Hamburger, Pommes, Eis, Kaffee und Kuchen.

Natürlich hat auch die heimische Gastronomie geöffnet. Ebenso die Fachgeschäfte. Die erwarten die Kundschaft von 12.30 bis 17.30 Uhr. Der Markt selbst dauert von 10 bis 18 Uhr.