Zwischen der Stadt Friedberg und der Gemeinde Ried besteht bereits seit 1992 eine Zweckvereinbarung zur Reinigung von Abwasser im Friedberger Klärwerk Mittlere Paar. Auf der damals neu gebauten Anlage werden seitdem die Abwässer der Gemeinde Ried und der südlichen und östlichen Ortsteile der Stadt Friedberg geklärt. In Eurasburg wäre nun die Modernisierung der gemeindlichen Kläranlage angestanden, um auch in Zukunft den technischen Anforderungen gerecht zu werden. Da dies mit hohen Kosten verbunden gewesen wäre, ging Eurasburg auf die Stadt Friedberg und die Gemeinde Ried zu. Sie bat darum, ihr Abwasser künftig ebenfalls in dem gemeinsamen Klärwerk reinigen lassen zu dürfen. Im Friedberger Werkausschuss und Stadtrat beschäftigte man sich mehrere Male mit dem Thema und einigte sich schließlich darauf, dass eine Zusammenarbeit auch mit der Gemeinde Eurasburg grundsätzlich wünschenswert sei, falls die technischen und finanziellen Voraussetzungen gegeben seien. Nach einer Prüfung ergab sich, dass der Anschluss Eurasburgs technisch möglich ist. Notwendig ist dazu eine Erneuerung der Pumpen in der Kläranlage sowie in den Pumpwerken der Stadtwerke Friedberg und der Gemeinde Ried. Nach Prüfung weiterer technischer Voraussetzungen, insbesondere zur Kapazität der Zuleitung und zur Reinigungsleistung der Kläranlage, verständigten sich die drei Partner schließlich auf eine neue Zweckvereinbarung. Im Februar stimmten alle Gemeindeparlamente dem Abschluss der Vereinbarung zu. Formell ist diese nun in Kraft getreten, die erste Einleitung der Gemeinde Eurasburg in das Klärwerk wird voraussichtlich im Jahr 2021 stattfinden. Alle drei Beteiligten sehen Vorteile in der erweiterten interkommunalen Zusammenarbeit. Bislang zahlte die Stadt Friedberg laut der Beschlussvorlage 83,4 Prozent der Investitionskosten für Erweiterungen oder Erneuerungen der Anlage, während Ried 16,6 Prozent der Kosten trug. Diese Verteilung ergab sich aus dem Anteil der beiden Gemeinden am eingeleiten Abwasser. Künftig, ab der ersten Einleitung in das gemeinsame Klärwerk, wird auch die Gemeinde Eurasburg einen Teil dieser Investitionskosten tragen. Außerdem beteiligt sich Eurasburg nachträglich mit einem entsprechenden Anteil an den ursprünglichen Investitionskosten der Druckleitung. Alle Kosten, die aufgrund des Anschlusses der Gemeinde anfallen, etwa für die Erneuerungen von Pumpen oder eine Vergrößerung der Anlage, muss laut Beschlussvorlage ebenfalls die Gemeinde Eurasburg tragen. Künftig wird Eurasburg 12,7 Prozent der nötigen Investitionskosten für die Kläranlage bezahlen. Friedberg zahlt laut der neuen Vereinbarung nur noch 64,85 Prozent, Ried übernimmt 22,45 Prozent. Künftige Kosten für die Erneuerung der Druckleitung werden ebenfalls im Verhältnis der jeweiligen Einleitungsmengen der drei Gemeinden sowie nach dem Anteil an der Strecke aufgeteilt. Der Anteil der Gemeinden an den allgemeinen Betriebskosten wie Personalkosten, Steuern oder Abwasserabgaben, richtet sich zunächst nach ihren jeweiligen Einwohnerzahlen zum 30. Juni eines jeden Jahres. Die Abwassermengen aus Gewerbebetrieben bleiben dabei vorerst unberücksichtigt. Einmal jährlich sollen zur Überprüfung dieses Verhältnisses Abwassermengen- und Schmutzfrachtmessungen durchgeführt werden. Bei Abweichungen ab zehn Prozent kann das Verhältnis angepasst werden. Gemeinden teilen sich ab 2021 die Betriebskosten