Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.08.2019 12:00

Bund und Büschel: Klosterfest in Sielenbach

Im voll besetzten Sielenbacher Klostergarten   hielt die Bruderschaftsmesse Pater Bonifatius Heidel. 	Fotos: Alice Lauria (Fotos: Alice Lauria)
Im voll besetzten Sielenbacher Klostergarten hielt die Bruderschaftsmesse Pater Bonifatius Heidel. Fotos: Alice Lauria (Fotos: Alice Lauria)
Im voll besetzten Sielenbacher Klostergarten hielt die Bruderschaftsmesse Pater Bonifatius Heidel. Fotos: Alice Lauria (Fotos: Alice Lauria)
Im voll besetzten Sielenbacher Klostergarten hielt die Bruderschaftsmesse Pater Bonifatius Heidel. Fotos: Alice Lauria (Fotos: Alice Lauria)
Im voll besetzten Sielenbacher Klostergarten hielt die Bruderschaftsmesse Pater Bonifatius Heidel. Fotos: Alice Lauria (Fotos: Alice Lauria)

Mit dabei waren die Fahnenabordungen der Vereine, die Sielenbacher Blaskapelle und, sehr auffällig in ihren blauen Roben, die 30 Mitglieder des Blauen Bundes. Diese Sielenbacher Bruderschaft existiert seit rund 150 Jahren und geht auf die Landwirte Mathias Asum und Mathias Asam zurück, welche damals durch ihren unermüdlichen Einsatz den Abriss der Kirche verhindern konnten. Seither wird die Mitgliedschaft nach dem Ableben auf einen Sohn weitergegeben. So bleibt die Zahl der Bruderschaftsmitglieder recht konstant bei 30 Mann. Der Blaue Bund hat während der Prozession die ehrenvolle Aufgabe, das Gnadenbild der Mutter Gottes zu tragen.

Im voll besetzten Klostergarten entschied Pater Bonifatius Heidel nach einem kurzen Blick in den wolkenverhangenen Himmel, doch zumindest eine kurze Predigt zu halten. Er sprach über den Klimawandel und erinnerte die Besucher der Messe daran, dass Veränderung immer nur bei einem selbst anfangen könne. Man solle nicht schauen, was die anderen ändern können, sondern sich zuerst fragen: „Was kann ich ändern?”. Selbiges gelte laut dem Wallfahrtsseelsorger auch in Bezug auf die Kirche: „Was kann ich tun, dass die Kirche wieder erlebbar wird?”

”Hier ist die Kirche noch im Dorf”

Das Fest der Mutter Gottes hat für Pater Bonifatius noch eine ganz andere Bedeutung: Es erinnere daran, dass Maria trotz allem, was sie erleiden musste, niemals - soweit überliefert - an der göttlichen Vorsehung gezweifelt hat. Hier stellt sich laut Heidel die Frage: „Gilt das auch für uns?” Mit einem Augenzwinkern erklärte Sielenbachs Geistlicher im Anschluss, wie sehr er als Stadtmensch das Leben auf dem Land genieße. „Hier ist die Kirche noch im Dorf, gehört also einfach dazu.”

Nach der traditionellen Segnung der Gläubigen und ihrer mitgebrachten Kräuterbüschel, die getrocknet im Haus aufgehängt für gute Gesundheit sorgen sollen, begann der gemütliche Teil des Festtages am Sielenbacher Kloster: mit Sau und Hendl vom Grill. Auch ein wenig Regen um die Mittagszeit konnte die hungrigen Besucher nicht vertreiben. Die Sielenbacher und viele Besucher von außerhalb ließen es sich ausgiebig schmecken.


Von Ines Speck
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