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Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.11.2017 12:00

Stillstand im Namen Gottes: Klosterbewohnerin blockiert Ortsentwicklung in Altomünster

Claudia Schwarz verlässt das Altomünster Kloster morgen.
Claudia Schwarz verlässt das Altomünster Kloster morgen.
Claudia Schwarz verlässt das Altomünster Kloster morgen.
Claudia Schwarz verlässt das Altomünster Kloster morgen.
Claudia Schwarz verlässt das Altomünster Kloster morgen.

Die frühere Rechtsanwältin hat gegen das Auflösungsdekret in Rom Widerspruch eingelegt. Das Landratsamt hatte ein Wohnverbot wegen fehlenden Brandschutzes verhängt, eine Räumungsklage war ebenfalls nicht erfolgreich. In dem Verfahren in Rom gebe es nichts neues, teilte nun Bettina Göbner von der Pressestelle der Diözese der AICHACHER ZEITUNG mit. Wie lange die Verfahren noch dauern werden, sei ungewiss. Eines ist aber klar: So lange die Entscheidungen ausstehen, werde die Diözese keine weiteren Schritte ergreifen: „Es ist alles auf Eis gelegt”, so Göbner. Bis Rom entscheidet, hat die Diözese Schwarz erlaubt, im Kloster zu bleiben.

Mit dem aus Sicht der meisten Beobachter völlig aussichtslosen Vorgehen blockiert Claudia Schwarz aber auch die Ortsentwicklung in Altomünster. In der Marktgemeinde steht man dem Verhalten der selbst ernannten Ordensanwärterin zunehmend kritisch und verärgert gegenüber. Jüngst machte bei der Bürgerversammlung in Pipinsried CSU-Gemeinderat Wolfgang Grimm seinem Ärger Luft. Gegenüber der AZ fand er ebenfalls scharfe Worte über das Verhalten der Noch-Bewohnerin.

Hintergrund ist das neue Baugebiet am Sandgrubenfeld, für das der Gemeinderat den passenden Straßennamen „Klosteracker” gefunden hat. Das Baugebiet befindet sich zur Hälfte auf Klostergrund, solange die entsprechenden Verträge mit der Diözese nicht abgeschlossen sind, kann die Erschließung aber nicht vorangehen, und das ganze Projekt steht still. „Es geht um 40 Bauplätze, und die Gemeinde ist bereits mit einer Million Euro in Vorleistung gegangen”, unterstreicht Grimm.

Den Unmut des Gemeinderats als auch von immer mehr Altomünsterer Bürgern kann auch Bürgermeister Anton Kerle gut verstehen. „Die Menschen werden sauer, weil sie sehen, dass nichts vorangeht”, sagt er. Die Verträge mit der Diözese standen im Übrigen kurz vor dem Abschluss. Konkret geht es dabei um die Kostenaufteilung zwischen Gemeinde und Bistum für die Erschließung. Dass man in München nun erst abwarten will, wie in Rom entschieden wird, kann er einerseits verstehen. Andererseits hätte er sich gewünscht, dass man parallel zu den laufenden Verfahren weitergearbeitet hätte - gerade angesichts des wahrscheinlichen Ausgangs. Auf jeden Fall bleibt er weiter in engem Kontakt mit den zuständigen Personen in München und hofft auch auf ein wenig darauf, dass man in München zumindest auf schnelle Entscheidung in Rom drängt. In der Zwischenzeit arbeite die Gemeinde an anderen Bauprojekten und bringe diese voran, um die dringend benötigten Bauplätze zu schaffen.

Claudia Schwarz hat gegenüber der Presse mehrfach geäußert, es sei Gottes Plan, dass sie für den Erhalt des Birgittenklosters in der Marktgemeinde Altomünster kämpfe. Wegen der Klagen kommt die Entwicklung eines Baugebiets mit 40 Plätzen nicht voran


Von Berndt Herrmann
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