Dass Bürgermeister Josef Schwegler in Obergriesbach einen Solarpark und eine Hühnerbiogasanlage hat und auf dem Schlossberg jetzt ein Windradl baut, wussten Sie auch nicht? Pech. Wenn Sie scharf auf derlei hochbrisante Infos sind, sollten Sie sich ganz schnell eine Eintrittskarte für die Zeller Narrensitzung 2016 besorgen. Ja, 2016, den die noch sechs folgenden Narrensitzungen für 2015, so Präsident Michi Kopp, sind alle schon ausverkauft. Lediglich für die fünfte Sitzung gibt es noch eine Karte. Verrückt? Ja, das närrischste Dorf südlich der Alpen, „Zell ohne See” ist wieder einmal, und das nun schon seit 40 Jahren, bei seinen mehr als beliebten Narrensitzungen total durch gedreht.

In Zell geht die Sonne nicht unter, sangen Zuschauer, Narren und Akteure inbrünstig, und so braucht man sich nicht zu wundern, dass die Eintrittskarten heiß begehrt sind. Stadt, Orts-, Landkreis-, Bundes- und Europapolitik werden kräftig aufs Korn genommen, denn die Protagonisten von Zell ohne See, von Birgit Schacherl und Simone Mezger bis hin zu Gerd Langer, Klaus Kopp und Klaus Stief, sind allesamt, um nur einige Akteure zu nennen, die in der Zeller Bütt standen, Garanten für den einen oder anderen Lachmuskelkater.

„Zell Ahoi”, tönt es durch die Nacht, und das Feuerwerk der guten Laune endet tatsächlich nach fünfeinhalb Stunden auf der Narrenbühne mit einem Feuerwerk auf zwei riesigen Geburtstagstorten. In Zell ist seit 40 Jahren, ideenreich und witzig, was die Narrensitzungen und den Fasching anbelangt, nichts festgefahren. Man kann nur staunen, welcher Perfektionismus hinter all den Laien-Profis auf und hinter der Bühne steckt.