Virus hin oder her: Offenbar hat das die Wähler nicht abgeschreckt. Vermutlich angelockt von den vielen spannenden Bürgermeisterkandidaturen, wurde eine Wahlbeteiligung erreicht, die mit 65,09 Prozent rund fünf Prozent über dem Jahr 2014 lag. „Ich freue mich wirklich”, sagte Landrat Klaus Metzger im Gespräch mit unserer Zeitung, als das Ergebnis feststand. Er hatte nach eigenen Angaben kein konkretes Ziel, „bloß keine Stichwahl”; nun sei er dankbar für das Votum der Bürger. Nachdem die erste Spannung des Wahlabends abgefallen war, hatte Klaus Metzger den Kopf aber schon wieder ganz woanders: Der Umgang mit den Folgen des Coronavirus für seine Behörde und die Krankenhäuser sowie die ersten Vorbereitungen für steigende Flüchtlingszahlen im Landkreis machten aus dem ungewöhnlich unspektakulären Treffen zum Wahlausgang vor allem den Abend vor einem dichtgedrängten Arbeitstag im Büro. Mit 15,80 Prozent fuhr der Kandidat der Grünen, Stefan Lindauer, das zweitbeste Ergebnis im Rennen um den Posten des Landrats ein. Der 23-Jährige freute sich - zu Hause mit Nachbarn - riesig. „Ich bin überwältigt. Das liegt an mir, aber auch an den Grünen”, lautet seine Bilanz. Es seien die Themen der Grünen, die die Menschen bewegen. „Und wir sind die Partei, die diese Themen wiederum am besten bearbeitet.” Stefan Lindauer war auch davon angetan, dass man so jungen Kandidaten wie ihm etwas zutraut. Ganz so positiv sah das Andreas Santa nicht, der für die Sozialdemokraten angetreten war. Er ist drei Jahre älter als sein Mitbewerber und war von einem Ergebnis unter zehn Prozent (9,53 Prozent) „ein bisschen” enttäuscht. Vielleicht sei er der falsche Kandidat zur falschen Zeit gewesen. Trotzdem legte er am Abend, den er ebenfalls zu Hause verbrachte, den gleichen unverbrüchlichen Optimismus an den Tag, den er ebenso wie sein Mitbewerber von den Grünen im Wahlkampf demonstriert hatte. Und nach der Wahl ist vor der Wahl: „Wir planen langfristig und haben 2026 im Blick”, sagt Santa. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Rainer Kraft holte 7,79 Prozent der Stimmen. Das vorrangige Ziel des Langweiders war es, seiner Partei zu Stimmen zu verhelfen. Auch wenn das Kreistagsergebnis frühestens heute feststehen wird, scheint das gelungen zu sein. Kommunal-Server geht um 18 Uhr in die Knie