Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 30.06.2016 12:00

Ein „Hughughuh” auf die Isländer

Für den Mittelfeldstrategen Gylfi Sigurdsson etwa gab es bis jetzt 66 Spielpunkte, angetreten ist der isländische Spielemacher mit 22 Startpunkten, ergibt zusammen satte 88 Zähler. Zum Vergleich: Iker Casillas, einst weltbester Torwart und gefeierter Star der Spanier, schied mit mageren drei Punkten aus dem Turnier aus. Bitter für ihn und für 133 unserer Eurotrainer, die ihn in ihre Elf gewählt haben.

Man hätte es natürlich ahnen können: Am 6. September 2003 hob der damalige Teamchef der DFB-Auswahl, Rudi „Tante Käthe” Völler, zu seiner legendären Mist-Käse-Weißbier-Wutrede an. Und zwar nach einem zähen 0:0 gegen Island. Bei der diesjährigen EM bringt der Außenseiter aus dem Land der Vulkane und Elfen nun auch andere in Rage: mit einer kompakten Abwehr und großem Kampfgeist. Mit gleich vier Isländern ist Brigitte Neumaier aus Aichach angetreten. Sie belegt derzeit zusammen mit Vanessa Forster aus Rehling den ersten Platz auf unserer Punkterangliste, beide haben je 921 Zähler. Als Blindgänger hat sich bei Vanessa Forster der englische Abwehrspieler Danny Rose erwiesen. Er holte für die Rehlingerin nur 19 Punkte und scheidet nun endgültig aus.

Die gute Nachricht für alle, die ähnlich Pech hatten: Bis zum Anpfiff der Partie Polen gegen Portugal heute Abend in Marseille ist das Transferfenster noch geöffnet. Es darf also fleißig gewechselt werden.

Höchste Zeit auf der Ersatzbank Platz zu nehmen, ist es für die Kroaten, Spanier und leider auch für die Iren. Großartig sportlich hervorgetan haben sich die Männer von der grünen Insel zwar nicht. Dafür hatten ihre Fans viel Spaß, tranken bis das Muli pfiff, blieben dabei aber vollkommen friedlich und sangen bis zur Heiserkeit.

Aktuell führend bei unserem Teamspiel ist das Team „Fcg Oldies”. Hinter der Bezeichnung verbergen sich Anita und Martin Funk sowie Stefanie und Albert Schmidberger . Das gemischte Doppel aus Gundelsdorf hat sich auf Belgien, Frankreich, Deutschland und Spanien als Europameister verständigt - letztere sind ja nun bekanntlich schon ausgeschieden, bei der DFB-Elf hoffen wir, lässt sich Joachim Löw die richtige Strategie gegen Italien einfallen.

Die wird vermutlich nicht völlig neu sein. Denn auch gegen defensiv spielende Italiener wird Deutschland wohl das Spiel kontrollieren und den Gegner nach hinten drängen. Der Unterschied zu den bisherigen Spielen: Die Azzurri verteidigen besser als die meisten EM-Teilnehmer - und sie können auch besser kontern.

Dagegen hilft dann nur eines: Während die Italiener in ihrem Strafraum noch fleißig Beton anrühren, wurschtelt Müller den Ball irgendwie ins Tor, hinten retten „Torwand” Neuer und die beiden Abrissbirnen Boateng und Hummels. In jedem Fall ist es die Gelegenheit, endlich den Italien-Fluch loszuwerden. Und ein Sieg über die Squadra Azzurra in einem großen Turnier wäre eine fast so historische Leistung wie der Gewinn des vierten EM-Titels. Wir schaffen das!


Von Thomas Winter
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