Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.05.2016 12:00

TSV Aindling: Der Juni ist der Monat der Entscheidung in Sachen Insolvenz

Ludwig Grammer,   Präsident des TSV Aindling, hofft, dass es auch in der nächsten Saison Landesligafußball am Schüsselhauser Kreuz gibt.	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Ludwig Grammer, Präsident des TSV Aindling, hofft, dass es auch in der nächsten Saison Landesligafußball am Schüsselhauser Kreuz gibt. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Ludwig Grammer, Präsident des TSV Aindling, hofft, dass es auch in der nächsten Saison Landesligafußball am Schüsselhauser Kreuz gibt. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Ludwig Grammer, Präsident des TSV Aindling, hofft, dass es auch in der nächsten Saison Landesligafußball am Schüsselhauser Kreuz gibt. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Ludwig Grammer, Präsident des TSV Aindling, hofft, dass es auch in der nächsten Saison Landesligafußball am Schüsselhauser Kreuz gibt. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Denn am 30. Juni endet beim Bayerischen Fußball-Verband offiziell das Spieljahr. Sollte ein Insolvenzverfahren bis dahin eröffnet werden, wäre Aindling Absteiger in die Bezirksliga. Auf das Abschlussklassement der Landesliga Südwest hätte diese Entscheidung keine Auswirkung. In Sachen Absteiger (Dinkelsbühl) und Relegationsteilnehmer (Meitingen, Fürstenfeldbruck, Feuchtwangen) bliebe alles beim Alten. Fatale Auswirkungen für den TSV hätte die Eröffnung oder die Ablehnung des Verfahrens mangels Masse nach dem 30. Juni. Am 1. Juli beginnt das neue Spieljahr. Die Aindlinger wären zwar weiterhin Landesligist, stünden allerdings schon vor dem Anpfiff der neue Runde als erster Absteiger fest. Sie müssten aber 34 Pflichtfreundschaftsspiele (bei einer 18er-Liga) bestreiten, um die Versetzung in die unterste Klasse zu vermeiden. Ein Szenario, das weder Verein noch Verband wollen.

Einen ähnlichen Fall hat es in der Bayernliga schon einmal gegeben. In der Saison 2004/05 meldete der 1. FC Schweinfurt 05 im Oktober Insolvenz an und bestritt die gesamte Rückrunde sowie einen Teil der Hinserie Pflichtfreundschaftsspiele. Duplizität der Ereignisse: Schweinfurts Insolvenz fiel seinerzeit mit dem 100-jährigen Bestehen der 05er zusammen, der TSV feiert in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag.

Noch hat Grammer die Hoffnung, dass Insolvenzverwalter Christian Plail eine Einigung mit den Gläubigern (Finanzamt, Sozialkassen) erzielt. Mitte August 2015 musste der 66-jährige Klubchef im Zuge der Steueraffäre beim Amtsgericht Augsburg den Insolvenzantrag für seinen Verein stellen. In den zurückliegenden Monaten wurde die Frist immer wieder verlängert. „Wir hoffen, dass wir weiter in der Landesliga um Punkte spielen”, sagt Grammer.

Fußballchef Josef Kigle hat die Planungen für die neue Saison auf die Landesliga ausgerichtet; jene würden aber bei Eintreten des schlimmsten Falls auch für die Bezirksliga angewendet. „Das gesamte Personal, vom Trainer über die Fußballer bis hin zum Physio, bleiben auch in der Bezirksliga”, sagt der Eisingersdorfer. Auch mit den bislang feststehenden sieben Neuzugänge wurde laut Kigle die Vereinbarung getroffen, dass die Zusagen auch eine Etage tiefer Gültigkeit hätten.

Bei der Abschlussfeier am Samstag wurden Matthias Steger (Schwaben Augsburg), Maximilian Oswald (DJK Langenmosen), Daniel Söllner (TSV Pöttmes) und Benjamin Thum (Kontakt zum FC Königsbrunn) verabschiedet. Für die neue Saison stellt der TSV nach zweijähriger Pause wieder eine zweite Mannschaft, die ganz unten, in der B-Klasse, anfangen muss. Laut Kigle stünden für dieses Team derzeit 16 Spieler zur Verfügung. Als Spielertrainer der Reserve fungiert Thomas Grammer.


Von Herbert Walther
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