Josef Kodmeir feierte am 16. Juni seinen 85. Geburtstag nicht nur sprichwörtlich mit Pauken und Trompeten. Denn an seinem Jubeltag waren auch viele Musikanten eingeladen. Mit dabei der Musikverein Aindling und die ehemaligen Musikerkollegen der Bajuwaren. Bereits zum Sektempfang im Gasthaus Golling wurde freudig aufgespielt. Dies setzte sich im Saal fort. Es war wirklich ein musikalischer Geburtstag, denn auch die Enkel und Urenkel brachten ihre Glückwünsche musikalisch vor.

Josef Kodmeir kann gelassen auf sein Leben zurückblicken: Da ihn sein Vater davon abgehalten hatte, eine Lehre zu machen, denn dieser hatte ja auch „nichts glernt und hot´s trotzdem zu was bracht“, begann er als 15-Jähriger beim Oberwanger in Todtenweis als Bauernknecht zu arbeiten. Bald darauf wechselte er zur Firma Hoechst in Gersthofen, wo er bis 1956 blieb. Dann folgte eine Zeit bei der Firma Südramol und abschließend war er bis zur Rente bei den Trevira-Werken. Dort machte er als Vorarbeiter den Facharbeiterbrief (Chemikant) und den Meisterbrief.

1962 heiratete er seine Agnes. Fünf Kinder bekam das junge Paar, mittlerweile gehören noch acht Enkel und acht Urenkel zur Familie. Seine Agnes verstarb bereits vor 18 Jahren.

Josef Kodmeirs Leidenschaft gehörte neben dem Musizieren mit seiner großen Tuba schon immer den Geschichten rund um den Ort Todtenweis und auch der Politik. 1972 wurde er in den Gemeinderat gewählt. Zusammen mit Bürgermeister Adolf Metzker kümmerte er sich um die Belange des Ortes. Da ihn Meztker des Öfteren zu Terminen, Sitzungen und Treffen mitnahm, erhielt er viel Einblick und das nötige Hintergrundwissen, um selbst als Bürgermeisterkandidat anzutreten. Sechs Jahre lang war der Jubilar Bürgermeistervertreter (1984-1990) und 18 Jahre lang (1990 -2008) Erster Bürgermeister von Todtenweis.

Einer seiner Höhepunkte war die Erstellung des Heimatbuches von Todtenweis, das zur 975-Jahr-Feier fertiggestellt wurde. In seiner Kindheit erweckte der damalige Ortsgeistliche Pfarrer Karl Michler seine Leidenschaft für die Geschichte.
Bei der Geburtstagsfeier durfte Josef Kodmeir noch einmal mit seiner Tuba „spielen” - genauer gesagt, so tun als ob.