Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.10.2015 12:00

Zu neunt holt der FC Pipinsriued einen Punkt in Hankofen

Zweikämpfe pur:   Hier bekommt FCP-Mittelfeldspieler Thomas Berger die niederbayerische Gastfreundschaft des später vom Platz geflogenen Matthias Lazar zu spüren.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Zweikämpfe pur: Hier bekommt FCP-Mittelfeldspieler Thomas Berger die niederbayerische Gastfreundschaft des später vom Platz geflogenen Matthias Lazar zu spüren. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Zweikämpfe pur: Hier bekommt FCP-Mittelfeldspieler Thomas Berger die niederbayerische Gastfreundschaft des später vom Platz geflogenen Matthias Lazar zu spüren. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Zweikämpfe pur: Hier bekommt FCP-Mittelfeldspieler Thomas Berger die niederbayerische Gastfreundschaft des später vom Platz geflogenen Matthias Lazar zu spüren. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Zweikämpfe pur: Hier bekommt FCP-Mittelfeldspieler Thomas Berger die niederbayerische Gastfreundschaft des später vom Platz geflogenen Matthias Lazar zu spüren. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Die Stimmung war so hitzig, dass das Schiedsrichtergespann die Akteure noch nach dem Schlusspfiff voneinander trennen musste, Hankofens Coach Vitus Nagorny stapfte schnurstracks in die Kabine, offenbar stocksauer. Wobei er mit dem Remis genauso zufrieden sein konnte wie sein Gegenüber Berndt Weiß.

Der Pipinsrieder Coach hatte eine offensive Variante für das Gastspiel in der niederbayerischen Provinz gewählt: Yohoua und Lange gaben wie erwartet das Sturmduo, Kubica zog dahinter die Fäden (bis er in der 53. Minute die Kugel an der Mittellinie wegschlug und „Gelb-Rot” sah), Philipp Grahammer gab den spielenden Mittelmann vor der Abwehr. Bei den Hausherren saß der lange verletzte Torjäger Christian Schedlbauer erst einmal auf der Bank; er griff erst ganz zum Schluss ins Geschehen ein. Dessen Kollegen wollten es hingegen von Anfang wissen: Sie attackierten ihre Gäste schon früh in deren Hälfte, versuchten jegliches gelb-blaues Kombinationsspiel im Keim zu ersticken. Anfänglich mit einigem Erfolg.

Der FCP kam daher zuerst nur durch Ecken und Freistöße zu Torgelegenheiten. Durchaus vielversprechend, denn der Gäuboden-Tormann Maximilian Putz fühlt sich am Boden sichtlich wohler als in der Luft. Auch auf der anderen Seite musste sich FCP-Keeper Georgios Blantis ziemlich oft strecken; nicht nur bei ruhenden Bällen, sondern, weil die niederbayerischen Außenbahnspieler immer wieder flanken durften. Ab der 20. Minute nahm das Match dann richtig Fahrt auf, links wie rechts Chancen im Minutentakt. Zwei Beispiele von vielen: Markus Achatz rettet nach einem Kopfball von Michael Gröschl auf der Pipinsrieder Torlinie (20.), Putz lenkt einen Yohoua-Kopfball artistisch zur Ecke ab (25.).

Schließlich das 1:0: Nach einer Ecke von rechts kam Gröschl zehn Meter vor dem gelb-blauen Kasten freistehend zum Schuss - sein Gegenspieler Armin Lange hatte nicht aufgepasst, Blantis hielt sich zudem am kurzen Pfosten auf (31.). Bis zur Pause ging es hektisch weiter, der FCP hätte sich weder über ein 0:2, wie auch die Spielvereinigung nicht über ein 1:1 beklagen dürfen.

Nach dem Seitenwechsel suchten die Gastgeber die Entscheidung: Daniel Hofer (49.) und Christian Spengler hätten wohl alles klar machen können (51.). Nach Kubicas Herausstellung waren sich die Hankofener ihrer Sache wohl zu sicher und ließen in ihren Bemühungen nach. Mit der überraschenden Konsequenz: Der FC Pipinsried begann nun richtig feinen Fußball zu spielen. Der Ausgleich resultierte aus dem wohl schönsten Spielzug des Tages: Grahammer zirkelte einen präzisen Pass in die Gasse, Lange nahm auf und leitete elegant an Yohoua weiter: Der Ivorer stürmte rechts in den Strafraum und zog aus spitzem Winkel ab (1:1, 59.). Nun war kurzzeitig Ruhe auf der Tribüne. Die allerdings der Stadionsprecher beendete, indem er die gelb-blauen Auswechselspieler mehrfach drastisch aufforderte, sich nicht neben dem Pipinsrieder Tor warmzulaufen - wohl weil dort ein paar besonders lautstarke Senioren ihre Stammplätze haben. Der Effekt: Das Publikum wachte wieder auf und hauchte ihrer schon toten Truppe frisches Leben ein. Kommentar eines einheimischen Fußball-Beobachters: „Nur wegen dieser Zuschauer können wir uns in so einer Klasse halten.”

Dennoch wäre der FCP fast mit drei Zählern nach Hause gefahren, wenn Putz nicht mit einer Blitzreaktion einen Herzig-Kopfball abgewehrt hätte (89.). Allerdings war der eine Punkt erst in trockenen Tüchern, als Thomas Berger einen Gröschl-Schuss auf der Linie abgewehrt hatte (90.+1). Mit dem Remis hat sich für beide Teams tabellarisch nichts verändert: Der FC Pipinsried bleibt Zwölfter, die SpVgg Hankofen-Hailing Vorletzter.

SpVgg Hankofen-Hailing: Putz - Reif, Lazar, Gröschl, Weber - Beck (89. Schedlbauer) - Bilali (41. Hofer), Dimmelmeier, Biermeier (70. Kouame) - Richter, Spengler.

FC Pipinsried: Blantis - Finkenzeller, Herzig, Achatz, Götz - Berger, Grahammer, Heinzinger (68. Popa) - Kubica - Lange, Yohoua.

Tore: 1:0 Gröschl (31.), 1:1 Yohoua (59.). - Schiedsrichter: Salb (München). - Zuschauer: 400. - Gelbe Karte: Dimmelmeier, Weber, Richter. - Gelb-rote Karte: Lazar (71.); Kubica (53.), Grahammer (83.). Yohoua gleicht nach dem schönsten Spielzug des Tages aus


Von hok
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